Was bedeutet eigentlich queer oder queer zu sein?
„Queer“ gehört zu den Wörtern, die mittlerweile schon beinahe untrennbar mit der LGBT Q Community verbunden sind. Aber: was steckt eigentlich hinter der Bezeichnung, in deren Zusammenhang nicht nur viele Gays die sprichwörtlichen Regenbögen sehen?
Fest steht: queer zu sein, bedeutet weitaus mehr, als sich von gesellschaftlichen Konventionen (und teilweise auch Moralvorstellungen) abzuwenden und sich für sich selbst zu entscheiden.
Queer ist vielmehr ein Lebensgefühl! Wer sich jedoch mit der eigentlichen Wortbedeutung auseinandersetzt, erkennt schnell, dass der englische Begriff im ersten Schritt mit dem deutschen Wort „komisch“ übersetzt wird. Dies erklärt auch, weswegen das Wort noch vor einigen Jahren als Schimpfwort galt.
Irgendwann starteten Gays, Lesben und Co. jedoch damit, sich selbst als „queer“ zu bezeichnen. Ein wichtiger Meilenstein! Denn ab diesem Zeitpunkt wandelte sich auch die Botschaft hinter dem Begriff. Queer bezeichnete fortan etwas Positives.
„Queer“ im Wandel der Zeit – Gays grenzen sich von Gays ab
Besonders interessant ist, dass viele Schwule das Wort queer im ersten Schritt genutzt haben, um sich von anderen Gays abzugrenzen. Diese erschienen ihnen häufig als zu „brav“, zu standardisiert und ohne „Ecken und Kanten“.
Wer in ihren Augen queer war, war anders und stolz darauf. Queere Gays legten offensichtlich weniger großen Wert darauf, von anderen akzeptiert zu werden und schätzten stattdessen ihren individuellen Lebensstil fernab von Konventionen und Co. .
Heute: „queer“ als Bestandteil der LGBTQ Community
Heute steht das „Q“ in LGBTQ für Queer. Die strikte Abgrenzung, die viele Schwule – gerade während der 1990er Jahre noch anstrebten – gibt es in dieser Form nur noch selten. Stattdessen hat es den Anschein, dass sich die Szene immer mehr vergrößert und immer mehr Menschen die Chance gibt, sich auf ganz einzigartige Weise zu verwirklichen.
Insofern kann „queer“ tatsächlich noch mit „anders“ und – auf liebevolle Art – auch mit „komisch“ (im Sinne von „nicht normal“) übersetzt werden. Denn: wer heute in dieses Raster fällt, ist für viele Menschen alles, aber nicht hetero.
Der queere Teil der LGBTQ Community ist dementsprechend ausschlaggebend dafür, dass die Szene so bunt ist, wie sie ist. Letztendlich lässt sich mit dem Verschwimmen der Grenzen zu guter Letzt zeigen, dass die Szene immer größer und vielseitiger wird.
Beliebte Hot Spots – hier treffen Queers aufeinander
Egal, ob an der Uni, bei Partys oder im öffentlichen Raum: auch Queers selbst zeigen sich immer wieder überrascht davon, wie bunt der wohl berühmteste Regenbogen der Menschheitsgeschichte doch sein kann.
Wer Lust darauf hat, sich mit anderen Queers zu vernetzen, kann sich nicht nur über das Internet, sondern auch vor Ort, beispielsweise bei Partys – sofern diese aufgrund der aktuellen Corona-Krise erlaubt sind -, in den Referaten an der Uni und in anderen Bereichen mit anderen Gays, Lesben und Queers zusammenschließen.
Fest steht: auch wenn die Welt rund um das Queer Sein, diesen ganz besonderen Lebensstil und die Szene – im wahrsten Sinne des Wortes – tatsächlich immer bunter geworden ist, steht fest, dass sich kein Queer allein fühlen muss. Im Gegenteil! Genau diese Vielfalt bietet die Möglichkeit, sich mit anderen Menschen über Probleme, Akzeptanz, Lebenslust und Spaß auszutauschen und sich (meist) verstanden zu fühlen.
Ein weiterer spannender Beitrag gefällig? Wie wehre es mit: Schwul im Job.
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