Alltag in Regenbogenfamilien – Erzähle ich meinem Kind, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt?
Er ist groß, dicklich, im rot-weißem Anzug unterwegs und hat einen weißen Rauschebart: der Weihnachtsmann. Jedes Jahr fährt er mit seinem Schlitten um die Welt und beschenkt die artigen Kinder. Oder doch nicht? Was ist eigentlich der Unterschied zwischen dem rot-weißen Mann und dem Nikolaus? Wie schafft es der Weihnachtsmann, alle Kinder in einer Nacht zu beschenken? Und was machen die Elfen eigentlich an den 364 anderen Tagen im Jahr?
Hierbei handelt es sich um keine rhetorischen Fragen, sondern um Überlegungen, mit denen Eltern – unter anderem auch in Regenbogenfamilien – jeden Tag konfrontiert werden können.
Die Meinungen darüber, wie hier geantwortet werden sollte, gehen teilweise auseinander. Während viele Menschen den Glauben an Santa Claus verteidigen, erziehen andere hier ein wenig „realistischer“.
Fest steht jedoch: eigentlich gibt es kein „Richtig“ oder „Falsch“. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile.
Wie wichtig ist der Glaube an den Weihnachtsmann in der kindlichen Erziehung?
Jeder Erwachsene weiß, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt. Die Geschenke, die am Weihnachtsabend verteilt werden, kommen nicht vom Nordpol, sondern aus dem Laden um die Ecke oder vom Online Versandhändler.
Viele Eltern sind der Meinung, dass der Glaube an den Weihnachtsmann wichtig sei, da er die kindliche Fantasie fördere. Andere wiederum behaupten, dass der Weihnachtsmann zur Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes beitrage und unterstütze, dass die Kinder sich nur auf Geschenke konzentrieren, anstatt den Sinn des Festes zu verinnerlichen.
Doch was stimmt eigentlich? Brauchen Kinder den Weihnachtsmann, um ein „perfektes“ Fest feiern zu können?
Diese Gründe sprechen für die Santa Clause Geschichte
Der Glaube an den Weihnachtsmann kann für ein kleines Kind eine besonders wichtige Rolle spielen. Die Welt von kleinen Mädchen und Jungen basiert zu einem großen Teil auf Fantasie. Dieses Phänomen geht mit den Jahren immer mehr verloren.
Prinzessinnen, Ritter, Drachen und andere Märchengestalten werden durch Kinderaugen lebendig und real. Viele Menschen sind der Meinung, dass diese Fähigkeit, die Welt zu entdecken, so lange wie möglich gefördert und aufrechterhalten werden sollte.
In gewisser Weise könnte hier auch argumentiert werden, dass der Weihnachtsmann dazu beitragen kann, die Moralvorstellungen junger Menschen positiv zu beeinflussen.
Was spricht eigentlich gegen den Santa Clause ?
Wer sich mit der Geschichte des Weihnachtsmannes auseinandersetzt, muss sich eingestehen, dass er sein Kind – ganz realistisch betrachtet – mit Vorsatz anlügt. Auch wenn es sich hierbei um eine durchaus schöne Geschichte handelt, könnte es (spätestens in der Schule) zu peinlichen Situationen kommen, wenn der Nachwuchs das Märchen vom Weihnachtsmann vor seinen Freunden verteidigt, weil er es sich niemals vorstellen könnte, dass er von seinen Eltern belogen wird.
Mindestens ein ernüchterndes Gespräch und die Enttäuschung in den Augen der Kinder sind hier schon in gewisser Weise vorprogrammiert.
Welches Vorgehen ist richtig?
Der Alltag zeigt, dass sich Realität und Fantasie oft miteinander vermischen. Nicht immer ist es Eltern möglich, hier mit logischem Denken zu argumentieren. Auf der einen Seite gibt es den Weihnachtsmann, Zwerge und Zahnfeen, aber Monster unter dem Bett werden nur als reine Fantasie abgetan und existieren nicht. Hier stellt sich die Frage: anhand welcher Kriterien soll das Kind wissen, was nun real ist und was nicht?
Wie die Eltern mit diesem durchaus interessanten Thema umgehen, bleibt ihnen überlassen. Jeder sollte sich jedoch bewusst darüber sein, dass der Glaube an den Weihnachtsmann sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringen kann. Wie so oft entscheidet schlussendlich in der Regel das Bauchgefühl.
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