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Düsseldorf setzt ein Zeichen für Vielfalt und Respekt.

Düsseldorf setzt ein Zeichen für Vielfalt

Auch in Düsseldorf hätte in diesem Jahr eigentlich ein CSD stattfinden sollen. Diese fiel – wie alle anderen Veranstaltungen dieser Art – jedoch leider dem Coronavirus zum Opfer. Die Düsseldorfer ließen es sich dennoch nicht nehmen, ein besonderes Zeichen zu setzen.

Vor dem Rathaus der Stadt weht die Regenbogenfahne. Gleichzeitig wurde am Freitag, den 26. Juni 2020, der Startschuss für eine Reihe verschiedener Aktionen rund um Diversity, Vielfalt und die Szene gegeben. Unter anderem wurde vor dem Rathaus an die Stonewall Aufstände erinnert. Sie fanden im Jahre 1969 in New York statt, wo sich Homo- und Transsexuelle Auseinandersetzungen mit Polizisten lieferten. Da die Konfrontation vor allem in der bekannten Christopher Street stattfand, feiern wir übrigens heute den Christopher Street Day.

Doch zurück zu Düsseldorf…

Die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt hat sich dazu entschlossen, das Wochenende vom 26.06. bis zum 28.06. in Regenbogenfarben zu tauchen und so eine ganz besondere Botschaft zu verbreiten. So erstrahlt unter anderem die Regenbogenflagge auf einer Leinwand am altbekannten Kö-Bogen.

Ein besonderes Highlight dürfte jedoch die Fahrrad-Demo werden. Die “Tour de Rainbow” startet um 14 Uhr um Stadtzentrum und bahnt sich dann ihren Weg durch die Straßen. Wer möchte, kann auch ohne Rad und dementsprechend zu Fuß teilnehmen (hier gibt es dann eine gesonderte Strecke).

Im Zusammenhang mit weiteren Aktionen und Infoveranstaltungen soll dann auch auf alltägliche Probleme der Szene, wie beispielsweise Diskriminierung und Coming Out, hingewiesen werden.

Die verschiedenen Aktionen passen in das Bild der weltoffenen Stadt. Düsseldorf verfügt über eine vergleichsweise große LGBTQ Community und lädt – auch fernab des CSD – immer wieder dazu ein, Vorurteile abzubauen und einen Blick über den Tellerrand zu wagen. Zudem hat die Stadt verschiedene Beratungsstellen – unter anderen auch an der Heinrich Heine Uni – eingerichtet, wo sich Gays, transsexuell und Co. über Unterstützungsangebote informieren können.

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Ein Blick auf die Stadtgeschichte und den Umgang mit Homosexualität

Die Düsseldorfer Geschichte gilt – gerade mit Hinblick auf das Kriegsgeschehen zwischen den Jahren 1939 bis 1945 – als vergleichsweise gut erforscht. Besonders beeindruckend sind hierbei die vielen Einzelschicksale, die auch gerade im Zusammenhang mit verfolgten Homosexuellen teilweise sehr detailliert beschrieben werden können.

Bis es die Stadt letztendlich geschafft hat, so offen wie heute zu werden, war es ein langer Weg. Auch hier hatte die nationalsozialistische Führung Homosexualität immerhin unter Strafe gestellt. Die Geschichte zeigt jedoch auch, dass gerade mit Hinblick auf Toleranz und den Abbau von Vorurteilen nichts unmöglich ist. Ein beeindruckender Lichtblick, der vielen Gays weltweit vielleicht ein wenig Mut macht.

Ein CSD in Zeiten von Corona

Zugegeben: wer sich eigentlich auf den CSD in Düsseldorf, das Feiern in den Kneipen der „längsten Theke der Welt“ und weitere Highlights gefreut hat, dürfte 2020 ein wenig enttäuscht worden sein. Aber: die Aktionen, die hier ins Leben gerufen und von den unterschiedlichsten Stellen der Stadt unterstützt wurden bzw. werden, zeigen, dass es so gut wie immer einen Weg gibt, um auf Missstände aufmerksam zu machen.

Dementsprechend werden – gerade im Zusammenhang mit der Fahrrad-Demo – zahlreiche Zuschauer und Teilnehmer erwartet. Unter Einhaltung der Abstandsregeln, aber dennoch nicht weniger bunt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Botschaft ankommen wird.

 

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