Selbstständigkeit und Corona – welche Chancen bietet die Krise?
Der Trend rund um Selbstständige und das Freiberufler-Dasein hat selbstverständlich auch nicht vor der Gay Szene Halt gemacht. Gerade in den letzten Jahren haben sich viele schwule Männer dazu entschlossen, sich durch ein Coming Out nicht nur persönliche Freiheit zu erkämpfen, sondern auch mit der eigenen Selbstständigkeit neue Wege zu gehen.
Immerhin bietet es viele Vorteile, sein eigener Chef zu sein. Viele Freelancer und Selbstständige wissen jedoch auch, dass es gerade die ersten Jahre sind, die hierbei zu einer echten Bewährungsprobe werden können. Kunden müssen gefunden und (im Idealfall) gehalten werden. Zudem ist es unerlässlich, die richtigen Preise für die angebotenen Leistungen zu kalkulieren.
Alle Berechnungen basieren hierbei auf einer voraussichtlichen Geschäftsentwicklung. Doch was, wenn diese – wie aktuell ersichtlich – durch eine Krise beeinflusst wird? Die Corona Zeit hat gezeigt, dass sich manche Szenarien nicht vorhersagen lassen. Und dennoch bietet sie manchmal auch Chancen.
Flexibilität ist gut – in allen Bereichen
Wer sich mit Selbstständigen über deren Gründe für die jeweilige Berufswahl unterhält, bekommt meist ähnliche Antworten. Vielen Menschen ist es wichtig, die eigenen Vorstellungen vom „perfekten Business“ ausleben zu können.
„Flexibilität“ ist hierbei das Stichwort, das so gut wie immer fällt. Flexibilität bedeutet jedoch auch, manchmal Wege gehen zu müssen, die vom eigenen, ursprünglichen Plan abweichen.
Unternehmer, die es hier geschafft haben (oder schaffen werden), ihr Business bzw. ihre Leistungen und Produkte an die Krise anzupassen, können durchaus gestärkt aus ihr hervorgehen.
Fragen wie:
- Welche Produkte/ Leistungen sind gerade besonders gefragt?
- Wie kann ich meinen Kunden (zum Beispiel durch Angebote) entgegenkommen?
- Kann ich meine Zielgruppe möglicherweise erweitern?
Sind in der heutigen Zeit aktueller denn je und können dabei helfen, sich vom Rest der Mitbewerber abzuheben. Selbstverständlich ist eine Anpassung des Produktsortiments nicht immer möglich. Je nach Branche kann es sich bei diesem Vorhaben um eine besondere Herausforderung handeln. Hier sind unter anderem auch die Selbstständigen im Vorteil, die Rücklagen gebildet haben und auf diese zurückgreifen können.
Zudem kann eine kurzfristige Anstellung in einem anderen Unternehmen dabei helfen, die eigenen Projekte finanziell ein wenig über Wasser zu halten, bis die Krise weitestgehend überstanden ist.
Selbstständige und Freelancer brauchen Optimismus – Psychologie als wichtiger Faktor
Ja, Optimismus ist wichtig. Aktuell vielleicht mehr denn je. Keiner weiß, wer gestärkt und wer geschwächt aus der Krise hervortreten wird. Sicher ist nur: Wer jetzt aufgibt und den Kopf in den Sand steckt, läuft definitiv mehr Gefahr als jemand, der versucht, sich aktiv mit dem Problem zu befassen und diesem realistisch ins Auge zu sehen.
Im ersten Schritt ist es unerlässlich, Kostenkalkulationen und Co. aufzustellen bzw. diese vom Steuerberater aufstellen zu lassen. In vielen Fällen zeigt sich dann, dass die Lage womöglich überhaupt nicht so aussichtslos ist, wie es im ersten Moment den Anschein hatte.
Auch Bewegung an der frischen Luft und der Austausch mit Gleichgesinnten kann dabei helfen, ein wenig mehr Optimismus aufzubauen.
Übrigens: nicht erst seit der Corona-Krise sind Selbstständige, die es schaffen, ihre gesunde Portion Hoffnung nicht zu verlieren, im Vorteil! Hierbei handelt es sich um einen wichtigen Charakterzug, der sicherlich auch nach der Pandemie, für die meisten zu einem unerlässlichen Faktor werden wird.
Die Prognose? Durchwachsen…
Die aktuellen Prognosen der Experten aus dem Bereich Wirtschaft sind durchwachsen. Während manche von einer der größten wirtschaftlichen Herausforderungen der Geschichte sprechen, malen andere kein allzu düsteres Szenario.
Wie so oft gilt es dementsprechend, abzuwarten, aktiv nach Lösungen zu suchen und – gerade als Selbstständiger (egal, ob schwul oder hetero) – immer den Glauben an das eigene Können zu bewahren.
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