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Das Gespräch mit den Eltern ist für viele das Schwierigste am Coming Out.

Die Eltern, das schwierigste am Coming Out

Wer für sich selbst erkannt hat, dass er schwul ist, wird in der Regel mit einer Vielzahl an Gefühlen konfrontiert. Im ersten Schritt gilt es oft, sich selbst über seine Neigungen klar zu werden und diese zu akzeptieren.

Gerade im Zusammenhang mit einem Elternhaus, das eher von älteren, traditionellen Moralvorstellungen geprägt wurde, handelt es sich um einen durchaus schwierigen Schritt.

Und: das eigentliche Coming Out steht sogar noch bevor. Irgendwann ist es immerhin an der Zeit, mit den Eltern darüber zu sprechen, dass das eigene Geschlecht in Zukunft gegebenenfalls eine wichtigere Rolle spielen wird als früher angenommen.

Doch wie reagieren konservative Eltern eigentlich auf das Coming Out ihres Kindes? Und wie sollten Schwule und Lesben ihre Eltern „aufklären“? Fest steht: in vielen Fällen reagieren Mama und Papa deutlich entspannter als angenommen. Mit den folgenden Tipps dürfte es zudem noch ein wenig leichter fallen, das Abenteuer Coming Out zu wagen.

Tipp Nr. 1: Ausreichend Zeit einplanen

Ein Coming Out vor den Eltern sollte niemals zwischen Tür und Angel geschehen! Mit einem „Ach übrigens! Ich bin schwul!“ zwischen Tür und Angel ist niemandem geholfen. Daher sollte für das entsprechende Gespräch unbedingt ausreichend viel Zeit eingeplant werden.

So haben die – vielleicht ein wenig überraschten – Eltern die Chance, auf Wunsch auch Rückfragen zu stellen und sich auf angenehme Weise mit der neuen Situation anzufreunden.

Tipp Nr. 2: Unter vier bzw. unter sechs Augen reden

Eltern sollten sich vom Coming Out ihrer Kinder nicht „überrannt“ fühlen. Daher ist es meist sinnvoll, sich allein mit ihnen zu unterhalten – auch dann, wenn bereits ein Partner vorhanden ist. So haben Sie die Möglichkeit, freizusprechen, ohne sich von anderen bedrängt zu fühlen.

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Sorgen und Ängste werden dann meist spontaner geäußert und Missverständnissen kann oft vorgebeugt werden.

Tipp Nr. 3: Andere Meinungen akzeptieren

Möglicherweise reagieren Mama und Papa im ersten Moment ein wenig bestürzt auf die neue Situation. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie ihren Sohn nicht mehr lieben würden!

Wer jedoch nicht den Hauch einer Ahnung davon hatte, dass der Nachwuchs eventuell schwul sein könnte, wird manchmal von seiner Überraschung übermannt und äußert Zweifel. Hier sollte keineswegs eine Diskussion entstehen! Sollte sich das Gespräch im Laufe der Zeit zu einem hitzigen Streit entwickeln, ist es sinnvoll, sich einige Tage später noch einmal zu treffen. Eventuell haben sich bis dahin die Wogen geglättet.

Tipp Nr. 4: Zeit geben

Tipp Nr. 4 ist eng mit Tipp Nr. 3 verwandt: Wer sich vor seinen Eltern outet, sollte diesen Zeit geben und nicht erwarten, dass auf ein „Ich bin schwul!“, ein „Super! Wo ist denn dein Freund?“ folgt. Es ist absolut menschlich, sich über einen Zeitraum von mehreren Stunden, Tagen oder gar Wochen mit der neuen Situation anfreunden zu müssen, um dann – im Idealfall – das Glück des Nachwuchses genießen zu können.

Tipp Nr. 5: Nicht verwirren lassen!

Gays, die sich dazu entschlossen haben, den wichtigen Schritt zu gehen und das Gespräch mit ihren Eltern zu suchen, haben sich im Vorfeld in der Regel über einen langen Zeitraum hinweg Gedanken gemacht.

Eventuell möchten Mama und Papa die Neigungen des Sohnes dennoch nicht wahrhaben und reden seine Vorliebe für das gleiche Geschlecht klein? In diesem Fall gilt es, sich in dieser ohnehin herausfordernden Zeit, nicht verwirren zu lassen und zu seinen Gefühlen zu stehen. Eine wunderbare Möglichkeit, um den Eltern zu zeigen, dass es sich hierbei nicht um ein „Strohfeuer“, sondern um einen Wendepunkt im Leben handelt, von dem schlussendlich alle profitieren können.

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