Auch am CSD Wochenende wurden Innenstädte und CSD Hot Spots in Köln geräumt.
Die Meinungen zur Corona Pandemie gehen offensichtlich immer noch (oder mehr denn je?) auseinander. Anders ist es nicht zu erklären, dass manche Menschen sich immer noch zu einem großen Teil in einer selbstauferlegten Quarantäne befinden und andere sich in überfüllten Innenstädten treffen.
Vor allem die Städte in NRW beginnen seit einiger Zeit auf den enormen Zulauf zu reagieren, indem sie die Hotspots im Falle einer zu großen Menschenansammlung räumen lassen.
Besonders medienwirksame Beispiele hierfür kamen unter anderem aus Düsseldorf und Köln. In der Stadt mit dem Dom hätte unlängst der CSD stattgefunden. Nun versammelten sich – pünktlich zum Termin – viele Menschen in den Gay-Locations. Das Ergebnis: auch hier wurde geräumt. Vor allem die Clubs und Einrichtungen der Schaafenstraße wurden geleert.
Was zog die Menschen in die Stadt?
Wahrscheinlich war es ein Mix aus dem guten Wetter und besagtem CSD Wochenende, der dafür sorgte, dass zuletzt noch mehr Menschen als ohnehin üblich ihren Weg in die Kölner Innenstadt suchten.
Dass die Locations auf der Schaafenstraße – gerade an den Wochenenden und bei vergleichsweise gutem Wetter – voll sind, ist jedoch keine Seltenheit. Immerhin feiert die, queer Szene gerade hier besonders gern. Für viele hat der Gang in die Clubs und Kneipen dieser besonderen Straße schon fast Tradition.
Sicherheitsabstände konnten nicht eingehalten werden
Ein Wort, das im Zusammenhang mit der Corona-Krise – egal, ob CSD Wochenende oder nicht – fast in jedem zweiten Satz vorkommt: „Sicherheitsabstand“. Dieser konnte – verständlicherweise – bei einer derart großen Menschenansammlung nicht mehr gewährleistet werden. Der Ordnungsdienst reagierte schnell und sorgte schlussendlich gemeinsam mit der Polizei für die Räumung.
Diese lief im Allgemeinen gesittet ab. Die entsprechenden Lautsprecherdurchsagen wurden befolgt, sodass es zu keinen größeren Zwischenfällen kam.
Die Meinungen gehen weiter auseinander
Während viele Menschen die Corona-Regeln für übertrieben halten, stellen sich viele auf die Seite der Ordnungsdienste und heißen die entsprechenden Vorgaben gut. Genau dieses Bild zeigt sich auch im Rahmen von Diskussionen, die – nach Vorfällen wie am CSD Wochenende – vor allem in den sozialen Netzwerken geführt werden.
Hierbei zeigt sich auch die Angst vieler Kneipen- und Restaurantbesitzer. Denn: je unzufriedener die Gäste aufgrund der Vorgaben werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie irgendwann ganz zu Hause bleiben.
Ein ähnliches Bild auch in Düsseldorf
Auch Düsseldorf machte in den vergangenen Wochen mit leicht steigenden Corona-Infektionszahlen von sich Reden. Hier wird aktuell unter anderem versucht, vor allem dem Problem an der Rheintreppe am Burgplatz Herr zu werden.
Genau dort sitzen Touristen und Einheimische oft dicht an dicht, um sich den Sonnenuntergang oder die vorbeifahrenden Schiffe anzusehen. OB Geisel setzt auf Plakate, mehr Aufklärung und deutlich sichtbare Abstandsmarkierungen. Ob diese befolgt werden, bleibt abzuwarten.
Generell ist jedoch davon auszugehen, dass weder das CSD Wochenende noch das schöne Wetter allein für die Räumung an der Schaafenstraße in Köln verantwortlich waren. Zu einem großen Teil ist es sicherlich auch der schlichte Wunsch nach Normalität, der die Menschen wieder auf die Straßen treibt.
Ob bzw. wann es genau diese jedoch wieder geben wird, bleibt abzuwarten. Die besondere Botschaft des CSD sollte natürlich dennoch nicht vergessen werden.
An diesem Wochenende hätte in Köln eigentlich Deutschlands größter CSD stattgefunden. Ein wichtiges Signal für LSBTIQ-Rechte konnte Henriette Reker heute trotzdem senden: Beim Dyke* March Cologne – dieses Jahr coronabedingt mit dem Fahrrad! TR pic.twitter.com/Z3GJ5vQZPL
— Henriette Reker (@HenrietteReker) July 4, 2020
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