Die Geschichte hinter der Regenbogenfahne – ein Blick in die Vergangenheit.
Egal, ob CSD’s auf klassische Weise, oder – wie im Jahre 2020 üblich – dank Corona auf virtuellem Wege stattfinden, ist sie so gut wie immer da: die Regenbogenfahne. Was viele Menschen als Ausdruck einer bunten Gesellschaft interpretieren, hat jedoch weitaus mehr zu bieten. Denn: die Regenbogenfahne kann auf eine lange Geschichte zurückblicken.
Und: manche Flaggen, die als Regenbogenfahne interpretiert werden, sind in Wahrheit sogenannte Pace Flaggen. Doch worin liegt eigentlich der Unterschied? Und welche Botschaft soll mit den verschiedenen Darstellungen vermittelt werden?
Grundsätzliches: jede Farbe hat eine eigene Bedeutung
Auch wenn auf den ersten Blick vor allem die große Anzahl an Farben in den Fokus rückt, sollte beim Betrachten der Regenbogenflagge nie außer Acht gelassen werden, dass jede Farbe für eine eigene Botschaft steht.
Genau dieser Aspekt ist es auch, der die Flagge in vielerlei Hinsicht so aussagekräftig macht. Während Rot beispielsweise die Liebe symbolisiert, steht die Farbe Gelb für die Sonne und Lebensfreude. Die Verbindung zur Natur soll hingegen durch den grünen Streifen unterstrichen werden.
Worin liegt der Unterschied zwischen der Regenbogen- und der Pace Fahne?
Die Pace (auf Deutsch: „Frieden“) Fahne unterscheidet sich – wie bereits erwähnt – von der klassischen Regenbogenfahne nur geringfügig. Ihre Geschichte kann bis in die 1960er Jahre zurückverfolgt werden und hat ihren Ursprung in Italien.
Im Unterschied zur Regenbogenflagge startet sie jedoch mit violett und endet mit rot. Also exakt andersherum als das Queer Symbol. Ansonsten sind beide Fahnen – bis auf einen zusätzlichen hellblauen Streifen und den manchmal integrierten Schriftzug („PACE“) – identisch.
Besagte Pace Flagge ist eng mit der Friedensbewegung verknüpft und steht dementsprechend für ähnliche, jedoch nicht exakt dieselben, Werte wie die Regenbogenfahne.
Vielseitige Geschichten rund um die Regenbogenfahne
Im Laufe der Zeit entwickelten sich viele Geschichten rund um die Entstehungsgeschichte der Regenbogenflagge. Besonders bekannt ist in diesem Zusammenhang die Erzählung, dass der Schöpfer besagter Fahne vor mehreren Jahrzehnten an einen berühmten Song von Judy Garland aus „Der Zauberer von Oz“ („Somewhere over the Rainbow“) gedacht habe.
Viele Gays sehen in Garland eine der bekanntesten Szene-Ikonen überhaupt. Ihr Lied wurde (und wird) auf CSDs häufig gespielt und beispielsweise zudem im Rahmen von Drag Shows performt.
Unter anderem ist es dementsprechend sicherlich auch ihr zu verdanken, dass die Rainbow-Fahne genau die große Rolle für die Schwulen- und Lesbenbewegung spielt, für die sie Queer auf der ganzen Welt heute lieben.
Wer Lust auf einen noch tiefergehenden Blick in die Vergangenheit und in die Geschichte der Regenbogenfahne hat, landet sogar im 16. Jahrhundert! Auch wenn der Regenbogen hier noch nicht in Fahnenform dargestellt wurde, war er beispielsweise im Zusammenhang mit verschiedenen Kunstschöpfungen besonders präsent.
Viele Kulturen nutzten das Symbol damals, um ihren Kampf für Unabhängigkeit zu unterstreichen. Diesen Aspekt machen sich Gays mit der Nutzung der berühmten Fahne ebenfalls zunutze… Auch, wenn viele Menschen diese spannende Verbindung zwischen den Farben und dem Vertreten der eigenen Identität nicht kennen.
Die Regenbogenfahne als wichtiges Symbol für Toleranz und Vielseitigkeit
Heute steht die Regenbogenfahne wie selten zuvor für die Gay-Szene, Toleranz und Zusammenhalt. Unabhängig davon, wie die Zusammenstellung der Farben im Einzelnen gedeutet wird, schafft sie es so, Menschen verschiedener Vorlieben unter sich zu vereinen.
Mittlerweile hat sich um das Symbol mit der beeindruckenden Geschichte ein echter Kultstatus entwickelt. Auch viele Unternehmen greifen das Muster auf und arbeiten es beispielsweise in verschiedene „Special Edition“ ihrer Produkte ein.
Hierbei handelt es sich um weitaus mehr als „nur“ einen Marketingtrick. Vielmehr stellt die Entscheidung, beliebte Artikel in den Mantel der Regenbogenfahne zu hüllen, ein wichtiges Statement dar, das vielleicht sogar zu einer noch offeneren Gesellschaft beitragen kann und daher nicht unterschätzt werden sollte.
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