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Mangelware Blut, aber: Schwule werden immer noch diskriminiert

Blut ist Mangelware aber Schwule werden immer noch diskriminiert

Seit Wochen reißen die Diskussionen rund um die Sonderregelungen beim Blutspenden für Schwule nicht ab. Nun hat unter anderem auch die Corona-Krise dafür gesorgt, dass die Reserven knapp werden. In einer Zeit, in der die Bürger dazu aufgerufen wurden, möglichst zu Hause zu bleiben, wurde wenig gespendet. Danach war es unter anderem die Angst vor einer möglichen Ansteckung, die dafür sorgte, dass das Blutspenden für viele Menschen nicht ganz oben auf der To-do-Liste stand.

Jetzt erklärte das DRK, dass die Reserven deutlich leerer seien als sonst. Sogar während des Lockdowns sei – Medienberichten zufolge – mehr Blut gespendet worden als jetzt.

Deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen

Der Mangel an gespendetem Blut ist nicht in allen Regionen Deutschlands gleich hoch. Vor allem im Nordosten des Landes ist die Lage ernst. Besonders wichtig: Blutreserven sind nicht „ewig“ haltbar. Hierbei gilt die Grundregel, dass gespendetes Blut binnen 42 Tagen genutzt werden muss. Daher ist es so wichtig, dass immer wieder neue Spender nachkommen, um die Bestände aufzufüllen.

Je nach Blutgruppe fällt das Fazit noch ernüchternder aus. Vor allem in Bezug auf seltene Blutgruppen ist die Lage ernst. Die Situation wird unter anderem auch dadurch angeheizt, dass der Bedarf steigt. Denn: genau die OPs, die während der Corona-Krise noch verschoben wurden, um beispielsweise Plätze auf den Intensivstationen freizuhalten, werden nun nachgeholt. Das bedeutet: besagter, gesteigerter Bedarf trifft auf einen vergleichsweise kleinen Vorrat.

Woher kommt das Blut?

Medienberichten zufolge kam es aktuell noch nicht zu dem Fall, dass – beispielsweise im Rahmen eines größeren Blutverlustes – kein Spenderblut zur Verfügung stand. Im Notfall würden Reserven aus anderen Regionen organisiert. Es braucht jedoch keinen geschärften, medizinischen Verstand, um zu erkennen, dass es sich hierbei um keinen Dauerzustand handeln kann.

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In einigen Fällen muss das benötigte Blut „jetzt sofort“ zur Verfügung stehen. Daher dürfte es im Interesse aller sein, die Spendenbereitschaft der Menschen wieder anzukurbeln und so für volle Vorräte zu sorgen.

Weshalb spenden die Menschen JETZT weniger Blut?

Berechtigte Frage. Immerhin ist der „große Lockdown“ vorbei und die Menschen scheinen sich ein wenig an die „neue Normalität“ gewöhnt zu haben. Fest steht jedoch auch, dass Corona den Alltag verändert hat. Viele Bürger sorgen sich um ihre Existenz, suchen nach einem neuen Arbeitsplatz oder müssen sich mit der neuen Situation arrangieren. Sie denken dementsprechend nicht ans Blutspenden, sondern daran, wie das Leben für sie weitergeht.

Ein Blick in die sozialen Netzwerke zeigt jedoch auch, dass das Unverständnis darüber, dass Homosexuelle nicht auf so unkomplizierte Weise wie Heteros spenden dürfen, wächst. Viele Bürger sind wütend und erklären, dass der Bedarf an Blut nicht so hoch sein könne, wenn Schwule immer noch ausgeschlossen werden würden.

Seit einigen Tagen kursieren immer wieder Gerüchte darüber, dass die Politik sich explizit mit Hinblick auf dieses Thema auf der Suche nach Lösungen befände. So gibt es unter anderem Gerüchte, dass die vorgeschriebene Enthaltsamkeit Dauer vor dem Blutspenden für Schwule nun herabgesetzt werden solle.

Ein offizielles Statement gibt es jedoch noch nicht. Es bleibt dementsprechend abzuwarten, wie sich die Lage in den kommenden Wochen entwickeln wird. Möglicherweise entspannt sich die Lage auch ohne neue Gesetzgebung ein wenig? Immerhin zeigen auch die Zahlen der vergangenen Jahre, dass im Sommer tendenziell weniger Blut gespendet wird als im Winter. So tief war der charakteristische „Blutspende-Knick“ jedoch selten…

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