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Selten, aber ausdrucksstark: Queere Inhalte in Computerspielen

Es gibt auch Queere Charaktere in Videogames

Kinder der 80er und 90er sind mit den ersten Videospielen groß geworden. Hier musste gegen Feinde gekämpft oder eine Prinzessin (natürlich im rosa Kleid!) gerettet werden.

Im Laufe der Zeit hat sich die Videospielindustrie an die Gesellschaft angepasst. Schon lange sind die Grenzen zwischen „männlich“ und „weiblich“, gerade im Fantasy Bereich, nicht mehr so strikt wie sie es einmal waren.

Oder anders: nicht mehr alle Charaktere aus Videospielen sind zwangsläufig auch heterosexuell. Zugegeben: manchmal muss mit Hinblick auf Geschlechter bzw. sexuelle Orientierung hier auch ein wenig interpretiert werden. Doch genau das ist es, was die – im wahrsten Sinne des Wortes – „bunte“ Gaming Welt mittlerweile ausmacht, oder?

Wir leben im 21. Jahrhundert – weshalb gibt es eigentlich nicht mehr „queere heroes“?

Obwohl die Hauptcharaktere größtenteils immer noch heterosexuell sind, treten schon in der frühen Videospielzeit Charaktere mit einer anderen sexuellen Orientierung auf.

Wie wäre es zum Beispiel mit einem Blick auf einen alten Klassiker? In „Super Mario Bros. 2“ trifft der Spieler auf einen Zwischenboss, der sich – offensichtlich – eher als Mädchen fühlt und lieber „Birdette“ genannt werden möchte, anstatt mit seinem richtigen Namen „Birdo“ angesprochen zu werden.

Auch später – in Mario Party 7 – kann sie/ er als Charakter freigeschaltet werden und trägt dabei konsequent eine Schleife auf dem Kopf. Ob die Verwandlung von Nintendo so geplant war, ist bis heute ein kleines Geheimnis oder ein Tabuthema?

Wir leben im 21. Jahrhundert – weshalb gibt es eigentlich nicht mehr „queere heroes“?

Manchmal hat es tatsächlich den Eindruck, die Videospielindustrie fürchte sich davor, Queer-Helden Quests bestreiten zu lassen oder gar sexuelle Inhalte einzubringen.

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Und wenn sich die Spieldesigner doch überwinden sollten, wird Sex – wie am Beispiel von „Grand Theft Auto“ zu sehen – eher negativ konnotiert.

Grand Theft Auto Gay Sex

Caper in the Castro – ein Klassiker der LGBTQ Szene

Im Jahre 1989 erschienen, dürfte es sich bei „Caper in the Castro“ um DAS Videospiel der LGBTQ Szene handeln. Als lesbische Detektivin versucht der Spieler bzw. die Spielerin, verschiedene Straftaten im schwulen und lesbischen Viertel von San Francisco aufzuklären.

Im Story verlauf wird offen über die verschiedenen sexuellen Orientierungen der einzelnen Personen gesprochen. Durch diesen selbstverständlichen Umgang mit der vielseitigen Sexualität wird genau DAS im Laufe des Spiels zur Normalität. Der Fokus verlagert sich, sodass „nur“ der zu lösende Fall im Fokus steht. Eigentlich genau so, wie es auch im „echten Leben“ sein sollte, oder?

Caper in the Castro – ein Klassiker der LGBTQ Szene

World Of Warcraft – ein modernes Beispiel für mehr Diversity im Gaming-Bereich

World of Warcraft ist eines der aktuellen Beispiele dafür, dass die Videospielindustrie – wenn auch begrenzt – wohl weiterhin auf queere Inhalte setzen wird. Denn: auch hier gibt es erste Charaktere mit einer anderen sexuellen Orientierung.

In den verschiedenen Leveln begegnet der Spieler trans- und homosexuellen Figuren. In der Vergangenheit gab es hier zudem sogar offizielle Gay Pride Days innerhalb der Online community.

World Of Warcraft – ein modernes Beispiel für mehr Diversity im Videospiele

Wie offen ist die Gaming Community?

Sicherlich wäre es falsch, für den Mangel an queeren Inhalten ausschließlich die Spieleentwickler verantwortlich zu machen. Denn: ein Blick in Foren und Co. zeigt leider immer wieder, dass auch viele Spieler nicht bereit zu sein scheinen, mehr Vielfalt auf ihrem Server zuzulassen.

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Fest steht jedenfalls, dass die Videospielszene noch von der Heterosexualität geprägt ist. Sei es aus Gewohnheit oder aus Angst davor, rote Zahlen zu schreiben. Einige Verantwortliche und auch einige Gamer trauen sich noch nicht an dieses – immer noch – sensible Thema heran.

Es bleibt spannend, ab wann sich die Industrie trauen wird, dieses Thema offen und selbstverständlich anzusprechen und nicht nur Akzente zu setzen.

Zusatz: Bei den erwähnten Spielen handelt es sich selbstverständlich lediglich um wenige Beispiele. Wer sich ein wenig Zeit nimmt, findet ganz sicher noch weitere, versteckte Hinweise auf queere Videospiel-Helden.

 

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