Coming Outs 2020 – Neues Jahr, neues Glück 🍀
Auch wenn es in der heutigen Zeit selbstverständlich zum absoluten Standard gehören sollte, Homosexualität zu akzeptieren, stellt es für viele Betroffene, die mit ihrem Coming Out hadern, oft eine besondere Herausforderung dar, zu ihren Gefühlen zu stehen.
Fragen wie „Wie wird meine Familie auf mein Coming Out reagieren?“ und „Was wird sich für mich verändern?“ können hier durchaus belastend werden.
Die gute Nachricht: in vielen Fällen erweisen sich die Sorgen als absolut unbegründet. Und: die Reaktion anderer auf das eigene Coming Out kann dabei helfen, Freunde von Bekannten zu unterscheiden. Noch dazu ist es extrem erleichternd, endlich zu seinen Gefühlen stehen zu können.
Mit den folgenden Tipps dürfte das Coming Out 2020 noch leichter (und stressfreier) vonstattengehen.
Tipp Nummer 1: eine enge Abstimmung mit dem Partner
Schwule Männer, die sich während ihres Coming Outs in einer festen Beziehung befinden, sollten diesen Schritt unbedingt mit ihrem Partner besprechen. Immerhin outed dieser sich automatisch mit. Egoistische Alleingänge können hier schnell zu einem Zerwürfnis innerhalb der Beziehung führen. Wer sich hingegen abspricht, dieselbe Meinung vertritt und diese auch nach außen zeigt, kann sich während der spannenden Phase des Coming Out gegenseitig den Rücken stärken.
Tipp Nummer 2: zunächst einen kleineren Kreis einweihen
Wer sich outen möchte, sollte dies im ersten Schritt in einem kleineren Rahmen tun. Hier kann vergleichsweise schnell in Erfahrung gebracht werden, wie das größere Umfeld aller Wahrscheinlichkeit nach reagieren wird. Ein gemeinsames Abendessen mit den Eltern oder Geschwistern eignet sich wunderbar, um die ganz persönliche Coming-out Welle ins Rollen zu bringen. Der Vorteil: die positive Reaktion eines kleinen Kreises kann extrem ermutigend wirken.
Tipp Nummer 3: Selbstsicherheit üben
Zugegeben: die Wahrscheinlichkeit, dass das Umfeld während eines emotionalen Coming Outs versuchen wird, die Betroffenen umzustimmen, ist gering. Dennoch könnte es sein, dass gerade Eltern der Meinung sind, hierbei handele es sich „nur um eine Phase“.
Diesem Gegenwind sollte natürlich vorgebeugt werden. Am besten funktioniert dies mit einem gesunden Selbstbewusstsein. Oder anders: wer stark und entschlossen auftritt, bietet Zweiflern und Kritikern fast keine Angriffsfläche. Daher ist es so wichtig, sich im ersten Schritt selbst über seine Gefühle klar zu werden, um diese auch nach außen vertreten zu können. Wer möchte, kann natürlich auch vor dem Spiegel üben!
Tipp Nummer 4: nicht diskutieren und anderen ausreichend Zeit geben
Wer bemerkt, dass sein Umfeld von seinem Coming Out geschockt ist, sollte niemals in endlose Diskussionen verfallen. Stattdessen gilt es hier zu akzeptieren, dass andere Menschen durchaus auch das Recht auf eine andere Meinung haben.
Vielleicht brauchen sie auch einfach nur ein wenig Zeit, um sich mit der neuen Situation zu arrangieren? Diese sollten Gays ihren Lieben natürlich auch gewähren.
Tipp Nummer 5: das schriftliche Coming Out
Wer sich partout nicht mit dem Gedanken anfreunden kann, seinem Umfeld bei einem „Ja, ich bin schwul!“ in die Augen zu sehen, kann natürlich auch die schriftliche Variante des Coming Outs wählen. Ein Brief bietet den Vorteil, alle Argumente und Emotionen wahlweise über Tage aufschreiben zu können.
Kein Aspekt, kein Gefühl gerät so in Vergessenheit. „Ganz nebenbei“ kann ein solches Dokument auch eine tolle Erinnerung an eine der spannendsten Phasen im Leben eines Gays darstellen.
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