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Ungarisches Parlament schränkt Transgender Rechte ein

Foto: Zoltan Mathe / dpa

Foto: Zoltan Mathe / dpa

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Das ungarische Parlament hat die Transgender Rechte extrem eingeschränkt. Diese haben ab sofort nicht mehr die Möglichkeit, das Geschlecht, das nach der Geburt eingetragen wurde, zu verändern.

Ein enormer Rückschritt! Immerhin bedeutet dies, dass sie nicht mehr über die Chance verfügen, ihr tatsächliches Geschlecht auch auf dem Papier anpassen zu lassen. Die Angaben im Pass bleiben bestehen.

Die gesetzliche Neuerung im Detail

Mit der gesetzlichen Neuerung gehen massive Veränderungen für Transgenders in Ungarn einher. Denn: sie sind dazu gezwungen, möglicherweise ihr Leben lang das falsche Geschlecht im Pass vermerkt zu wissen. Auch nachdem beispielsweise eine Geschlechtsangleichung vorgenommen wurde, lässt sich an den fixen Angaben nichts mehr verändern. Rechtlich gesehen gilt nun ausschließlich das nach der Geburt vermerkte Geschlecht.

Auch Menschen, die mit zwei Geschlechtsmerkmalen geboren wurden, haben fortan nicht mehr die Option, zu entscheiden, was genau in ihrem Pass stehen soll.

Dementsprechend erklärt es sich von selbst, weswegen nach der Entscheidung am letzten Dienstag ein Aufschrei durch die sozialen Medien ging. Viele Transgender fühlen sich diskriminiert und sprechen von einem herben Rückschritt.

Was bisher noch auf Antrag möglich war, ist nun zu einem absoluten Tabu geworden.

Welche Auswirkungen hat das neue Gesetz auf die Gesellschaft?

Aufgrund der enormen Auswirkungen und der Tatsache, dass die Gesetzesänderung schon jetzt extrem hohe Wellen schlug, ist davon auszugehen, dass sich auch die Meinung innerhalb der ungarischen Gesellschaft zu Transgendern und Intersexuellen verändern wird.

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Menschen ihnen gegenüber noch misstrauischer werden. Durch die Aberkennung des Rechts, sich sein Geschlecht selbst aussuchen zu dürfen, scheint es, als seien die Fortschritte der Vergangenheit in diesem Bereich wieder auf „0“ gesetzt worden.

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Interessanterweise ist es jedoch nicht das erste Mal, dass die Welt mit Hinblick auf derartige Entscheidungen auf Ungarn blickt. Auch in den letzten Jahren wurde immer wieder davon berichtet, dass die Rechte der Homosexuellen Szene hier stark eingeschränkt würden. Unvergessen: die damaligen Gerüchte, dass das Land seine Teilnahme am ESC zurückzog, da das Event „zu schwul“ sei.

Homosexuelle und Transgender Rechte in Ungarn

Anhand des jüngsten Gesetzes fällt es nicht schwer, nachzuvollziehen, wie schwer das Standing als Homosexueller bzw. Transgender in Ungarn sein muss. Die Einschränkungen der Rechte Schwuler bzw. Transgender wird durch extrem konservative Ansichten in vielen anderen Bereichen ergänzt.

Vor dem Hintergrund dieser Neuigkeiten fällt es sicherlich schwer, einen – in dieser Hinsicht – positiven Ausblick in die Zukunft zu wagen.

Es bleibt unter anderem zu hoffen, dass die homosexuelle Szene, die aktuell vor allem in der Hauptstadt des Landes aktiv ist, es weiterhin schafft, sich gegen die konservativen Kräfte zu behaupten und so gegebenenfalls unter anderem auch dafür sorgen kann, dass sich die Gesetzgebung mit Hinblick auf die Anpassung des Geschlechts im Pass wieder verändert.

Weitere Lichtblicke: die Tatsache, dass in Ungarn mittlerweile sowohl EuroGames als auch CSD stattfinden dürfen. Auch Gesetze wie das Antidiskriminierungsgesetz und die Anerkennung, einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft (unregistriert) durch den Staat machen Hoffnung. Es bleibt also abzuwarten, wie lange die gesetzliche Neuerung Bestand haben wird und ob ein Mix aus medialer Aufmerksamkeit und Protesten die Verantwortlichen gegebenenfalls schnell zum Einlenken bewegen kann.

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