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Polen und seine LGBT-freien Zonen, es fühlt sich an wie im Mittelalter.

Polen und seine LGBT-freien Zonen

Es klingt tatsächlich ein wenig wie im Mittelalter und es fällt dementsprechend schwer, zu glauben, aber: Viele Städte und Gemeinden in Polen haben sich unlängst zu LBGT-freien Zonen erklärt. Selten wurde Homophobie wohl so extrem zur Schau getragen. Der Blick auf die Karte, die die besagten Bereiche anzeigt, erschreckt. Denn: hierbei handelt es sich um eine Fläche, die fast ein Drittel des kompletten Landes einnimmt!

Polen galt sicherlich noch nie als ein Land, in den Gay bzw. Angehörige der LGBT Community unbesorgt leben konnten. Die entsprechenden Beschlüsse setzen dem Ganzen jedoch die Krone auf… Und wurden bereits international scharf kritisiert.

Die Regierungen der Städte und Gemeinden scheint genau das nicht zu interessieren. Im Gegenteil! Viele Regionen überlegen aktuell sich anzuschließen und sich ebenfalls zur LGBT-freien Zone zu erklären.

Keine neue Idee…

Die Idee, sich zur LGBT-freien Zone zu erklären ist nicht neu. Schon im letzten Jahr wurde hierfür im Rahmen einer Kampagne die Grundlage geschaffen.

Das Ziel: man wolle sich vor der Community schützen. Viele Regierungen bezogen sich in ihren entsprechenden Erklärungen auf die klassische Familie und ihren Stellenwert in der Gesellschaft. Homosexuelle scheinen auch im 21. Jahrhundert hier nicht hineinzupassen. Schade… Und erschreckend.

Internationale Kritik – auch aus Deutschland

Es ist jedoch auch erfreulich, zu bemerken, dass die Entscheidung große Wellen schlägt. Auch in Deutschland reagieren mittlerweile viele Menschen auf die LGBT-freien Zonen. Der Lesben- und Schwulenverband Deutschland forderte beispielsweise dazu auf, Partnerschaften mit Städten, die die homophoben Entscheidungen getroffen hatten, für einen bestimmten Zeitraum zu pausieren.

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Auch das EU-Parlament war von dem Vorgehen der polnischen Gemeinden definitiv nicht begeistert. Schon im letzten Jahr, als die oben erwähnte Kampagne publik wurde, entschieden sich beispielsweise auch französische Städte dazu, ihre Partnerschaft mit den polnischen Gemeinden zu beenden bzw. zu pausieren.

Ob genau das jedoch die endgültige Lösung sein kann, bleibt fraglich. Immerhin bedeutet das Beenden einer Partnerschaft auch, dass Diskussion und Kommunikation auf der Strecke bleiben. Die Fronten dürften sich so (leider) noch mehr verhärten.

Wie geht es Gays in Polen?

Keine Frage: gleichgeschlechtliche Liebe gibt es überall – auch in Polen. Doch wie geht es eigentlich den Menschen, die dort leben und ihre Liebe entweder verschweigen oder diskriminiert werden? Noch heute gibt es viele Polen, die entweder exakt aus diesem Grund auswandern oder schweigen und im Stillen leiden.

Besonders schlimm: sie passen in vielen Gegenden Polens nicht nur nicht ins Weltbild, sondern gelten als Feinde und werden in zahlreichen Bereichen des Alltags ausgegrenzt.

Aber: auch in Polen gibt es eine LGBT Community, die – heute vielleicht mehr denn je – gegen Ausgrenzung und Diskriminierung kämpft. Im Jahre 2019 kam es bei einer entsprechenden Demonstration zu gewalttätigen Übergriffen durch rechte Gruppen.

Kurz: die Lage für schwule, lesbische und queer Polen bzw. Polinnen könnte durchaus besser sein. Aktionen rund um die LGBT-freien Zonen erregen jedoch internationale Aufmerksamkeit und zeigen den Regierenden, dass nicht jeder mit ihren Handlungen einverstanden ist.

Ob das Beenden von Städtepartnerschaften hier tatsächlich die beste Lösung darstellt, bleibt abzuwarten. So verhärtet wie die Fronten aktuell jedoch sind, wäre es sicherlich auch naiv darauf zu hoffen, dass sich in naher Zukunft alle Beteiligten an einen runden Tisch setzen werden.

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