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Homophobie gegen Jens Spahn: Polizei schaltet die Staatsanwaltschaft ein

Homophobie gegen Jens Spahn Polizei schaltet die Staatsanwaltschaft ein

Kaum ein anderes Thema hat Deutschland in den letzten Jahren so stark gespalten, wie die Corona Pandemie und die mit ihr verbundenen Maßnahmen. Wie emotionsgeladen die komplette Debatte ist, bekam vor Kurzem Gesundheitsminister Jens Spahn zu spüren.

Er wurde im Rahmen eines Wahlkampftermins und einer dazugehörigen Rede als „schwule Sau“ beschimpft. Nun wurde ein Strafantrag gestellt.

Beschimpfungen gegen Jens Spahn haben Folgen

Die Polizei hat bei der Kölner Staatsanwaltschaft einen Strafantrag wegen Beleidigung von Jens Spahn gestellt. Er wurde von einem Besucher der Veranstaltung als „schwule Sau“ bezeichnet.

Besagter Besucher hat nun die Möglichkeit, sich zu dem Vorwurf der Beleidigung zu äußern. Danach wird entschieden, ob Anklage erhoben werden wird.

Dass Politikern, gerade in der heutigen Zeit, teilweise viel Gegenwind entgegenschlägt, ist bekannt. Oft werden sie ausgebuht oder über Plakate und Co. kritisiert. Die Beleidigung gegen Jens Spahn spielt sich jedoch auf einer anderen, weitaus persönlicheren, Ebene ab. Somit setzt der Strafantrag unter anderem sicherlich auch ein Statement, das Grenzen aufzeigt.

Aber: da der Strafantrag (noch?) nicht von dem Gesundheitsminister persönlich gestellt wurde, kann auch noch nicht weiter ermittelt werden. Hierzu wäre es unerlässlich, dass sich auch Spahn zu Wort meldet. Lediglich über die Sozialen Netzwerke betonte er, dass es wichtig sei, zu diskutieren und nicht zu beleidigen.

Ein gefundenes Fressen für Homophobe?

Jens Spahn gehört zu den Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen und offenkundig kein Problem damit haben, sich zu ihrem Schwulsein zu bekennen. So sprach der Gesundheitsminister in der Vergangenheit in Interviews schon davon, dass er während der Coronakrise viel mit seinem Mann spazieren gegangen sei.

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Dass gerade Spahn derjenige ist, der zu Pandemiezeiten viele Entscheidungen fällen und auch vertreten muss, scheint Wasser auf den Mühlen derjenigen zu sein, die immer noch ein Problem damit haben, die Rechte von schwulen Menschen anzuerkennen.

Persönliche Kritik vs. Kritik am Amt

Bei der Coronakrise handelt es sich um eine vollkommen neue Situation, in der die Menschen – auch nach Meinung vieler Ärzte – noch Erfahrungen sammeln müssen. Dass hier nicht immer alles direkt funktioniert, liegt auf der Hand.

Die Tatsache, dass in Deutschland auf der Basis einer Demokratie regiert wird, erlaubt es dem Volk, auch Kritik an den verantwortlichen Politikern zu üben. Aber: bei den Beleidigungen gegenüber Jens Spahn wurde einer Grenze überschritten. Hier wurde nicht die Maskenpflicht oder eine möglicherweise zu geringe Unterstützung durch den Staat kritisiert.

Bei „schwule Sau!“ ging es um mehr. Es ging darum, einen Menschen aufgrund seiner sexuellen Ausrichtung zu beleidigen und bloßzustellen. Und genau das sollte in einem aufgeklärten Staat im 21. Jahrhundert nicht mehr vorkommen. Umso wichtiger ist es nun, sicherlich auch im Interesse der Szene, den Schuldigen zu finden und mit seinen Aussagen zu konfrontieren. Es geht darum, Homophobie im Alltag nicht zu dulden und entsprechende Vorkommnisse nicht bagatellisieren zu lassen.

Fest steht jedoch auch: Jens Spahn scheint noch nicht das Vertrauen in seine Arbeit und in die Diskussionsfreudigkeit der Demokratie verloren zu haben. Denn: unlängst stellt er auf twitter unter anderem auch fest, dass es bei den Menschen, die ihn auf derartige Weise kritisieren würden, um eine Minderheit handele. Die Mehrheit der deutschen Bürger stünde auch in der Krise zusammen.

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