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Althergebrachter Kurs bleibt bestehen – Homo – und bisexuelle Menschen dürfen weiterhin kein Blut spenden

Ein verbaler Schlag ins Gesicht vieler Betroffener: auch im Jahr 2021 wird es Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung erschwert, Blut spenden. In der Vergangenheit haben wir unter anderem schon darüber berichtet, dass es immer wieder Diskussionen darüber gibt, inwieweit Schwule bzw. Bisexuelle zur Blutspende zugelassen werden sollten.

Die Entscheidung über eine passende Reform wird nun auf das nächste Jahr vertagt. Am 27. Januar 2021 werde man sich erneut treffen, um die entsprechenden Kriterien gegebenenfalls neu bewerten zu können. In einer Zeit, in der immer wieder von „fehlenden Blutkonserven“ die Rede ist – für viele unvorstellbar.

Aktuell (und auch noch in der näheren Zukunft) gilt somit: homosexuelle Männer müssen ein Jahr im „Zölibat“ leben, um Blut spenden zu dürfen. Auch wenn das Gesundheitswesen – aufgrund von Corona – sicherlich verständlicherweise seinen Schwerpunkt auf die Bekämpfung des Virus‘ setzt, sollten auch die wichtigen Aspekte rund um das Blutspendeverbot nicht in Vergessenheit geraten.

Laut Gesundheitsminister Jens Spahn habe Sicherheit hierbei oberste Priorität. Weiterhin steht jedoch im Raum, dass die sexuelle Orientierung eines Menschen nicht als Risikoverhalten eingestuft werden dürfe. Die aktuelle Regelung steht jedoch exakt für das Gegenteil. Denn: auf ihrer Basis wird homosexuellen Männern ein höheres Risiko zugeschrieben, das HI-Virus in sich zu tragen.

Blutspendenmangel vs. veraltete Regelung?

Es scheint abstrus: mittlerweile werden – unter anderem auch aufgrund der Corona-Krise und der mangelnden Bereitschaft der Menschen, Blut zu spenden – Blutkonserven immer knapper und jede Spende sollte eigentlich Gold wert sein.

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Dass die Entscheidung darüber, ob in diesem Bereich nicht „nachgebessert“ werden müsste, wurde in der Vergangenheit immer wieder vertagt. Genau das verärgert nicht nur die Szene, sondern auch viele Verantwortliche.

Sie sind der Meinung: Männer, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung kein Blut spenden dürfen, werden nicht nur diskriminiert, sondern auch stigmatisiert. Ihnen wird – mehr oder weniger direkt – eine Krankheit zugedacht, die sie möglicherweise (oder zumindest sehr wahrscheinlich) nicht haben.

Vielmehr wäre es sicherlich sinnvoll, das grundsätzliche Risikoverhalten der einzelnen Person – auch dann, wenn sie beispielsweise heterosexuell ist – zu beleuchten. Entsprechende Regelungen gibt es jedoch nicht. Wer in Deutschland heterosexuell ist, kann vergleichsweise unkompliziert Blut spenden.

Vorbild Ausland? – Wie ist der Status in anderen Ländern?

Während Deutschland den Absprung von seinem Blutspendeverbot noch nicht geschafft hat, sind andere Länder hier schon ein Schritt weiter.

So hat sich beispielsweise Spanien dazu entschlossen, die „Blutspende Erlaubnis“ von erwähntem individuellen Risikoverhalten abhängig zu machen – egal, ob Homo- oder heterosexuell.

Frankreich geht hier einen Mittelweg. Homo- bzw. bisexuelle müssen hier nicht 12 Monate, sondern „nur“ vier Monate warten, bis sie nach dem Sex spenden dürfen. Doch mal ehrlich: wer würde freiwillig vier (oder eben 12) Monate abstinent leben, nur um dann „gnädigerweise“ Blut spenden zu dürfen. Dass hier irgendwann der Trotz nach dem Motto „Na gut, dann eben nicht!“ einsetzt, ist sicherlich verständlich und absolut menschlich.

Weshalb ist ein Blutspendeverbot diskriminierend?

Die Diskriminierung im Zusammenhang mit einem bestehenden Blutspendeverbot für Bi- und homosexuelle Menschen zeigt sich auf verschiedenen Ebenen. Vor allem die Verzweiflung der Verantwortlichen auf der einen Seite, nicht über ausreichend Blutkonserven zu verfügen und das kategorische „Nein!“ zu homosexuellen Menschen, die gern spenden würden, verwirrt.

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Zudem zeigt ein Blick auf die Statistik, dass Ende 2018 in Deutschland circa 88.000 Homo- und heterosexuelle Menschen mit HIV lebten. Hier davon auszugehen, dass die Krankheit ausschließlich Schwule treffen könne, ist nicht nur unwissenschaftlich, sondern auch naiv.

Ein genauerer Blick auf das individuelle Risiko eines jeden einzelnen spende bereiten Menschen würde hier sicherlich weiterhelfen. Sicherlich wäre es jedoch auch bereits ein Schritt in die richtige Richtung, die Wartedauer für homosexuelle Spender ein wenig zu verkürzen, um ein positives Signal zu senden.

 

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