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Zum Tod Larry Kramers

Zum Tod Larry Kramers

Larry Kramer ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Er war ein Aktivist, der sich sein komplettes Leben lang gegen HIV/ Aids eingesetzt hatte. Für viele galt (und gilt er noch heute) als wichtige Leitfigur und Hoffnungsschimmer. Er hatte kein Problem damit, anzuecken, war manchmal unbequem und hatte sein Ziel immer vor Augen.

Wer sich auf der Suche nach einem Gesprächspartner befand, der immer die Meinung seines Gegenübers teilte, musste sich nach jemand anderem umsehen. Larry Kramer war eine Ikone. Für ihn standen die Verantwortlichen an der HIV- bzw. Aidspandemie, die sich selbstverständlich auch über die USA verbreitete, fest.

So gab er vor allem dem damaligen Bürgermeister von New York, Reagan und dem Chefredakteur der „New York Times“ die Schuld daran, dass etliche Menschen erkrankten und starben. Ein weiterer, ganz besonderer Charakterzug des Aktivisten war es jedoch, den berühmten Blick über den Tellerrand zu wagen. Um Missstände aufzuklären, untersuchte er auch die Gegebenheiten in den eigenen Reihen.

Larry Kramer war HIV positiv,…

… genau das hielt ihn jedoch nicht davon ab, sich für die Community einzusetzen und fast alles zu hinterfragen. Die berühmten „guten Manieren“ blieben hierbei manchmal auf der Strecke. Doch vielleicht war dies auch der Grund, weswegen er es immer wieder schaffte, die Menschen für sich und seine Meinung zu begeistern. Vielleicht haben ihm so mehr Leute zugehört?

Sicherlich spielten bei seinen Aktionen und Forderungen auf tiefe Emotionen eine wichtige Rolle. Kramer recherchierte in der Geschichte. Er befasste sich mit der Rolle, die Schwule bis dahin in der Gesellschaft gespielt hatten. Gleichzeitig behielt er auch immer die Zukunft im Auge. Es schien fast so, als wollte er, dass die kommenden Generationen sich „besser“ verhalten bzw. intensiver für ihre Rechte kämpfen.

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Der Künstler Larry Kramer

Es wäre definitiv falsch, in Larry Kramer „nur“ den Aktivisten zu sehen, der sich gegen Aids und für die Rechte von Homosexuellen einsetzte. Denn: er war zudem ein begnadeter Künstler. So gehört er zu den Amerikanern, die ihre Karriere an der Eliteuni Yale gestartet und von hier ihren künstlerischen Siegeszug angetreten haben.

Kramer verwirklichte sich sowohl im Filmgeschäft als auch als Schriftsteller. Er schrieb etliche Romane und Drehbücher, nutzte immer seine individuelle Handschrift, die seine Werke zu etwas Einzigartigem machten.

Durch viel Einfühlungsvermögen und teilweise schonungslose Ehrlichkeit schaffte es Kramer, Außenstehenden immer wieder aufzuzeigen, was die Aids Pandemie, die Ausgrenzung und die medizinische Versorgung mit einem schwulen Mann machten. Gleichzeitig verlor er nie dem Mut (und offensichtlich auch nie die Motivation) sich für die Schwächeren bzw. die Gerechtigkeit einzusetzen.

Das Netz trauert

Die Nachricht von Larry Kramers Tod verbreitete sich wie ein Lauffeuer im Internet. Menschen auf der ganzen Welt bekundeten ihr Beileid und ließen die Werke eines ganz besonderen Mannes der Szene noch einmal aufleben.

Larry Kramer schaffte es nicht nur, unterschiedliche Generationen miteinander zu verbinden, sondern baute auch Brücken zwischen Gays und Heteros. Er sorgte für gemeinsame Gesprächs- und Diskussionsgrundlagen, die oft dabei halfen, den jeweils Anderen womöglich ein wenig besser zu verstehen.

Bleibt zu hoffen, dass viele seiner Botschaften und auch seine Unbequemlichkeit in den kommenden Jahren noch weiter präsent sein werden.

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