Fußballer Junior Flemmings wird nach homophober Beleidigung bestraft.
Die homophoben Beleidigungen von Junior Flemmings gegen Collin Martin (wir berichteten: Zum Beitrag ) haben Folgen. Der Fußballer wurde nun für die kommenden sechs Spiele gesperrt. Zudem muss Flemmings eine Geldstrafe zahlen.
Diesem Entschluss liegt eine Untersuchung der Vorfälle zu besagtem Spiel zugrunde. Unter anderem hatte das Szenario auch deshalb für Furore gesorgt, weil Flemmings Trainer offensichtlich versuchte, die Beleidigungen herunterzuspielen. Martins Trainer entschied sich schlussendlich dafür, seine Mannschaft in die Kabine zu holen und das Spiel selbstständig abzubrechen.
Was war passiert?
Junior Flemmings, seines Zeichens Nationalspieler von Jamaika, wurde beschuldigt, den schwulen Sportler Collin Martin homophob beleidigt zu haben. Auch wenn er zunächst abstritt, seinen Fußballerkollegen verbal auf diese Weise attackiert zu haben, musste er sich letztendlich aufgrund von Zeugenaussagen von anderen Spielern wohl oder übel schuldig bekennen.
Die Aktion hat jedoch nicht nur mit Hinblick auf die kommenden sechs Spiele Folgen. Wie in der heutigen Zeit fast schon „üblich“, erreichte Flemmings ein regelrechter Shitstorm, der unter anderem auch dafür gesorgt haben könnte, dass sein Image (zumindest in den kommenden Tagen und Wochen) leiden wird.
Wie reagiert das Team?
Sicherlich entschied sich Martins Trainer auch deswegen dazu, die Partie – trotz eines Vorsprungs für das eigene Team – zu beenden, weil er in dem Moment der Beschuldigung keinen Rückhalt seitens des Trainers des gegnerischen Teams erhielt.
Mittlerweile hat sich jedoch auch Junior Flemmings Mannschaft, Phoenix Rising, zu dem Vorfall geäußert und sich entschuldigt. Die Verantwortlichen des Teams gehen jedoch noch einen Schritt weiter. Sie weiten die Sperrung Martins aus, indem sie ihn selbst bis Ende November nicht mehr spielen lassen wollen. Zudem werde Sorge dafür getragen, dass sich ein solcher Vorfall nicht mehr wiederhole.
Nun soll ein Projekt beider Mannschaften für Aufklärung, Toleranz und gegen Vorurteile ins Leben gerufen werden. Bleibt zu hoffen, dass es sich bei dieser Aktion nicht nur um ein Projekt handelt, das hauptsächlich auf dem Papier existiert, sondern dass die zu übermittelnden Botschaften sowohl im Alltag als auch auf dem Spielfeld gelebt werden.
Homophobie im Fußball – (leider) keine Seltenheit
Der Vorfall rund um Junior Flemmings und Collin Martin zeigt einmal mehr, dass Homophobie im Fußball leider immer noch eine große Rolle spielt. Dass die Beschimpfungen öffentlich wurden, liegt letztendlich vermutlich ausschließlich an Martin, der sich seinem Trainer anvertraut hat. Hätte er geschwiegen, wären die verbalen Beschimpfungen wahrscheinlich auch nicht in dieser Form abgestraft wurden.
Es muss jedoch auch festgehalten werden, dass sich der Fußball – gerade mit Hinblick auf schwule Sportler – im Laufe der Zeit immer mehr wandelt. Egal, ob beispielsweise Thomas Hitzelsperger, Marcus Urban oder andere: viele Fußballer haben keine Lust mehr darauf, ihre Liebe zum gleichen Geschlecht zu verstecken und teilen der Öffentlichkeit – oft über die Sozialen Netzwerke – mit „Ja, ich bin schwul!“.
Glücklicherweise zeigen viele positive Reaktionen hierbei immer wieder, dass es in der Regel eher unbegründet ist, sich als Fußballer bei einem Coming Out Sorgen um das Ansehen gegenüber den Fans, den Verlust von Werbeverträgen usw. zu machen. Im Gegenteil! Gerade innerhalb der Szene gelten genau die Menschen, die sich dazu entschließen, sich als Fußball-Promi zum Schwulsein zu bekennen, oft als kleine, große Helden. Dementsprechend ist es wahrscheinlich, dass auch Fußballer Collin Martin in Zukunft mit ein wenig mehr Support – gerade innerhalb der Szene – rechnen darf.
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