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Großbritannien: Blutspenden von schwulen Männern sollen erleichtert werden

Großbritannien erleichtert schwulen und bisexuellen Männern das Blutspenden

Freudige Nachrichten von der Insel: in Großbritannien dürfen endlich bi- und homosexuelle Männer – wie jeder andere Mensch auch – Blut spenden.

Eine Spende war bisher nur unter gewissen Auflagen möglich. Genau das soll sich nun ändern! Mit der neuen Regelung dürften die Briten Vorreiter für andere Länder sein.

Denn hier gilt nun ein völlig neues Konzept, das sich nicht auf das Geschlecht oder die sexuelle Orientierung der Menschen fokussiert.

Was steckt hinter den neuen Blut Regelungen?

Bis zum neuesten Beschluss war es homosexuellen und bisexuellen Männern nur möglich Blut zu spenden, wenn sie innerhalb der letzten drei Monate keinen Sex mit einem anderen Mann hatten.

Diese Regel soll sich nun drastisch ändern. Während nicht mehr darauf geachtet wird, ob der Spender enthaltsam war, wird der Fokus auf das grundsätzliche Sexualverhalten gelegt.

Oder anders: es soll überprüft werden, wie der Spender sich in den letzten drei Monaten sexuell verhalten hat. Der Schwerpunkt liegt dabei darauf, ob der Mensch in dieser Zeit einen oder mehrere Geschlechtspartner hatte.

Auch drohnenbasierte Orgien (sogenannter „Chemsex“) und andere risikobehaftete Sexpraktiken sollen bei der Spenderwahl zukünftig mehr im Vordergrund stehen. Zu den Kriterien, anhand derer über die Blutspende entschieden werden soll, gehören damit vor allem Drogenkonsum, Haft– und Auslandsaufenthalte und Arzneimittelkonsum.

Ab Sommer 2021 soll die neue Regelung dann in Kraft treten. Die sexuelle Diskriminierung von schwulen und bisexuellen Männern könnte damit – zumindest in Großbritannien und in dieser Hinsicht – der Vergangenheit angehören.

Großbritannien erleichtert schwulen und bisexuellen Männern das Blutspenden

Wie ist die Situation in Deutschland?

Obwohl die deutsche Regierung schon lange über dieses Thema diskutiert, wird die Entscheidung zu diesem Thema weiterhin aufgeschoben. In Deutschland müssen immer noch gewisse Anforderungen erfüllt werden, damit ein Homo- oder Bisexueller Mann Blut spenden darf.

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Interessanterweise sind besagte Auflagen noch härter als die alten Regelungen in Großbritannien. Um in Deutschland als homosexueller Mann Blut spenden zu dürfen, darf der betreffende Spender ein ganzes Jahr lang keinen Sex gehabt haben. Und: auch Frauen können vom Blut spenden ausgeschlossen werden. Für eine entsprechende Sperre reicht es aus, mit einem bisexuellen Mann Sex gehabt zu haben.

Diese Vorgabe wird nicht nur von der Deutschen Aidshilfe stark kritisiert. Die Regelungen gelten als diskriminierend gegenüber Männern mit „anderer“ sexueller Orientierung und wirken, gerade in einer Zeit, in der immer wieder von einer mangelnden Blutspendebereitschaft in der Gesellschaft gesprochen wird, mehr als fragwürdig.

Vor allem die angegebene Enthaltsamkeit-spanne von einem Jahr wird von vielen mit einem Kopfschütteln beurteilt.

Immerhin muss sich der Mann hier entscheiden, ob er entweder Blut spenden oder sexuell aktiv sein will.

Blut spenden in anderen Ländern

Beispielsweise in Polen, Portugal und Lettland können Männer, unabhängig davon, welche sexuelle Orientierung sie haben, Blut spenden, ohne bestimmte Auflagen zu erfüllen.

In 18 weiteren europäischen Ländern ist das Blutspenden durch bi- und homosexuelle Männer noch strikt verboten. Viele Länder agieren hier wie Deutschland, indem sie eine monatelange Enthaltsamkeit fordern.

Obwohl mittlerweile bewiesen ist, dass übertragbare Krankheiten nicht ausschließlich von homosexuellen Männern stammen, werden Schwule und Bisexuelle mit Hinblick auf das Blutspenden immer noch diskriminiert. Wie Europa weiterhin mit diesem Thema umgehen wird, ist fraglich. Es bleibt nur zu hoffen, dass solche Nachrichten, wie sie dieser Tage aus Großbritannien zu verzeichnen waren, bald häufiger auftauchen werden.

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