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Tag der Blutspende – weshalb dürfen Schwule eigentlich nicht spenden?

Tag der Blutspende - weshalb dürfen Schwule eigentlich nicht spenden

Der offizielle Tag der Blutspende verweist – wenn auch indirekt – auf ein Problem, mit dem sich viele Mitglieder der LGBTQ Community schon lange befassen. Denn: Schwulen ist es immer noch untersagt, in Deutschland Blut zu spenden.

Parallel dazu wird die Medienlandschaft immer wieder von Berichten überflutet, in deren Zusammenhang von zu wenigen Blutkonserven und ernstzunehmenden Engpässen berichtet wird. Nun wird gegen das Blutspende verbot für Gays (und Bisexuelle) demonstriert.

Besorgniserregende Werte – es gibt zu wenige Blutspender!

… und genau das sollte – gerade am Tag der Blutspende – aufhorchen lassen. Dennoch sind leider viele – auch hierzulande – immer noch der Meinung, dass schwule Männer kein Blut spenden dürfen, sollten.

Hierbei handelt es sich – laut Ansicht vieler Bürger – um eines der alten Gesetze bzw. Verbote, die im Laufe der Zeit (warum auch immer) nie überarbeitet und an moderne Zeiten angepasst wurden.

Oder anders: das sogenannte Transfusionsgesetz sorgt auch im 21. Jahrhundert noch dafür, dass Menschen diskriminiert werden, die eigentlich nur helfen möchten. Einige Politiker haben sich in den letzten Tagen und Wochen für eine entsprechende Gesetzesänderung stark gemacht.

Was steckt eigentlich hinter dem Blutspendegesetz?

Das Verbot für homo- und bisexuell’e Menschen stammt noch aus der Zeit, in der es ein „neues Schreckgespenst“ namens „Aids“ gab. Die Ärzte und Verantwortlichen hatten Angst vor HIV-positiven Blutspendern.

Wer schwul oder Bi war und spenden wollte, hatte im Vorfeld über einen langen Zeitraum auf Sex zu verzichten. Sie galten als gefährlicher als heterosexuelle Menschen, die – bei genauer Betrachtung – natürlich auch rege Partnerwechsel ohne Verhütung betreiben können.

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Allein hieran zeigt sich, wie extrem veraltet dieses Gesetz tatsächlich ist. Denn: Aids ist selbstverständlich nicht die „Schwulen-Krankheit“, als die sie beispielsweise im Laufe der 1980er Jahre interpretiert wurde.

Demos gegen die aktuelle Gesetzgebung

Viele Gays und Mitglieder der LGBTQ Community haben erkannt, dass die Chancen dafür, dieser Art der Diskriminierung den Kampf anzusagen, selten besser standen. Daher verwundert es nicht, weshalb für den 15.06.2020 eine Demonstration in Berlin angemeldet wurde.

Die Veranstaltung reiht sich jedoch lediglich in weitere deutschlandweite Demos ein. An unterschiedlichen Orten gingen und gehen hete- und homosexuell Menschen mittlerweile Seite an Seite auf die Straße, um ihre Meinung zu diesem spannenden Thema kundzutun und die aktuelle Politik gegebenenfalls zum Umdenken zu bewegen.

Immerhin würde sich ein weiterer Mangel an Blutspenden im Endeffekt für alle möglicherweise zu einem echten Problem entwickeln.

Zum Tag der Blutspende: die Parteien sind sich (noch?) nicht einig

Die Diskussion darüber, ob homo- bzw. bisexuelle Menschen Blut spenden dürfen oder nicht, spaltet auch die Parteien. Vor allem die CDU und die AfD scheinen aktuell nicht gewillt zu sein, von dem auferlegten Verbot abzuweichen. Auf der anderen Seite: die Grünen und die FDP. Beide sind der Meinung, dass die sexuelle Orientierung eines Menschen nicht darüber entscheiden sollte, ob Blut gespendet werden darf oder nicht.

Es bleibt also definitiv spannend. Vor allem auch deswegen, weil es sich bei der Frage „Dürfen schwule Blut spenden, oder nicht?“ nicht um ein deutsches Phänomen zu handeln scheint. Auch in anderen Ländern findet – zumindest langsam – ein Umdenken statt.

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