Folgt auf Corona eine Coming Out Welle?
Die menschliche Psyche ist ein wahres Wunderwerk. Einige Forscher befassen sich aktuell mit der Frage, inwiefern eine durchlebte Krise der Auslöser für besondere Strukturen und Entwicklungen innerhalb der Gesellschaft sein könnte.
Eine Überlegung, die in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielen könnte, ist: „Folgt auf die Corona Welle möglicherweise auch eine Coming Out Welle?“. Die Vorzeichen könnten darauf hindeuten.
Denn: vielen Menschen wurde während der Corona-Krise klar, dass es nicht das Geld und nicht der Luxus ist, das/ der glücklich macht. Einige haben gelernt, dass die Zukunft nur schwer geplant werden kann und dass es umso wichtiger ist, im berühmten „Hier und jetzt“ zu leben.
Möglicherweise sorgten Gedankengänge wie diese auch dafür, dass Gays, die aktuell noch mit ihrem Coming Out hadern, sich dazu entschließen, in Zukunft verstärkt zu sich und ihren Neigungen zu stehen.
Voll „im Trend“: späte Coming Outs
Die Anzahl der Menschen, die sich vergleichsweise spät als schwul outen, ist aktuell hoch. Vielen Betroffenen reicht es in diesem Zusammenhang nicht, sich in ihrem Freundeskreis zum anderen Geschlecht zu bekennen. Viele von ihnen nehmen gezielt Kontakt zu Zeitungen auf und möchten, dass ihre Geschichten öffentlich werden.
Ob es sich hierbei um eine Form der Befreiung oder um einen Versuch, anderen Mut zu machen, handelt, muss sicherlich immer wieder individuell bewertet werden.
Fest steht: Ein Blick in die aktuellen Medien zeigt, dass sich Familienväter und andere Männer im „höheren Alter“ definitiv nicht allein fühlen müssen, wenn es darum geht, auf ganz besondere Weise zu sich selbst zu finden.
Was spricht für ein Coming Out nach (oder während) Corona?
Die Gründe dafür, sich zu outen, sind vielseitig. Während der Corona-Krise erscheint es vielen jedoch logischer denn je, diesen wichtigen Schritt zu gehen. Sie haben im Laufe der letzten Monate erkannt, :
- wie wichtig es ist, zum jeweils aktuellen Zeitpunkt glücklich zu sein
- dass die Gefahr groß ist, sein eigenes Leben (und sein individuelles Glück) zu verschlafen
- dass Geld und Reichtum nicht das Wichtigste auf der Welt sind
- Wie befreiend es sein kann, entspannt und in Selbstliebe zu leben.
Dementsprechend braucht es manchmal nicht das gute Zureden eines Psychologen oder den weisen Ratschlag von Freunden. Manchmal zeigen auch das eigene Leben und die dazugehörigen Entwicklungen den richtigen Weg auf.
Ein Coming Out und seine Folgen
Selbstverständlich handelt es sich bei einem Coming Out immer um den richtigen Schritt, wenn es darum geht, sich von einer großen Last zu befreien. Dennoch sollten hier selbstverständlich (egal, ob während der Corona-Krise oder danach) immer einige Punkte beachtet werden.
Am wichtigsten ist es, eine möglicherweise negative Reaktion des Umfeldes nicht auf sich selbst zu beziehen. Vielleicht brauchen Freunde und Verwandte einfach ein wenig länger, um die neue Situation zu akzeptieren?
Wer hier für optimale Grundbedingungen sorgen möchte, sollte unter anderem auf den richtigen Zeitpunkt für sein Coming Out achten. So ist es immer sinnvoll, zu signalisieren, dass Fragen gern gestellt und Gespräche gern geführt werden können. Offen zu seiner eigenen Sexualität zu stehen, bedeutet auch, anderen ihre Meinung nicht vorschreiben zu wollen, sondern auch individuelle „Startschwierigkeiten“ im Umgang mit den neuen Gegebenheiten zu akzeptieren.
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