Polen unterstützt LGBTIQ freie Zonen
Es ist ein herber Rückschlag auf dem Weg zu mehr Toleranz und Gleichberechtigung: die LGBTIQ freien Zonen Polens erhalten Unterstützung aus dem eigenen Land. Nachdem die EU bereits unmissverständlich klargemacht hatte, dass die entsprechenden Zonen diskriminierend sind, geht Polen offensichtlich einen anderen Weg.
Denn: die Regierung des Landes hat sich dazu entschlossen, die LGBTIQ freien Bereiche finanziell zu unterstützen. Gleichzeitig lobten die Verantwortlichen, dass hier das Familienleben gefördert werde.
Die Entscheidung, die homophoben Regionen zu unterstützen, stieß nicht bei allen Polen auf Begeisterung. Viele demonstrierten gegen das Vorgehen und wandten sich öffentlich an die zuständigen Personen.
Wie sollen die LGBTIQ freien Zonen unterstützt werden?
Die Regionen Polens, die sich als LGBTIQ ausweisen, sollen in der näheren Zukunft umgerechnet circa 57.000 Euro erhalten. Ein fragwürdiges Lob und eine entsprechend erschreckende Unterstützung von gelebter Homophobie.
Ein Ende der Unterstützungsmaßnahmen scheint ebenfalls nicht in Sicht zu sein. Mehrere Medien berichteten bereits, dass die polnische Regierung wohl sehr wachsam gegenüber entsprechenden Ambitionen sei und bereit sei, auch neue LGBTIQ freie Zonen zu belohnen.
Mit Hinblick auf die Tatsache, dass die Aussicht auf eine Belohnung in finanzieller Hinsicht durchaus lukrativ wirken kann, bleibt zu hoffen, dass sich nicht mehr allzu viele Städte dazu verleiten lassen, sich hier anzuschließen.
Denn: durch eine weitere Verbreitung der LGBTIQ freien Zonen und durch die zwangsläufige Ausgrenzung, die mit deren Schaffen einhergeht, wird die Szene zunehmend diskriminiert. Auch der Aspekt, dass über den Nachrichtendienst Twitter bereits eine Liste mit Namen von LGBTIQ Aktivisten und Aktivistinnen veröffentlicht wurde, zeigt, dass die betreffenden Personen immer mehr stigmatisiert werden. Je nachdem, wer diese besagte Liste nutzt, um sich zu informieren, könnte es auch sein, dass die Sicherheit der betreffenden Personen auf dem Spiel steht.
Angriffe auf LGBTIQ Szene in Polen – Schwule und Lesben leben gefährlich
Die Berichte über Angriffe auf Schwule und Lesben bzw. Mitglieder der LGBTIQ Szene in Polen reißen nicht ab. Die Meldungen über die Unterstützung der Stadtteil. Die sich als LGBTIQ frei deklarieren, unterstreicht, dass der Staat durchaus auf der Seite der Homophoben zu sein und deren Meinung zu teilen scheint. Unter anderem wird diese erschreckende Erkenntnis auch durch den Umstand, dass etliche Demonstranten, die sich für die Rechte von Schwulen und Lesben in Polen stark machten, festgenommen und/ oder von der Polizei brutal behandelt wurden, unterstrichen.
Mittlerweile mischen sich jedoch auch immer mehr prominente Persönlichkeiten und Mitglieder der Kunstszene in die Diskussionen mit ein. Unter anderem sorgen hier mitunter Namen, wie zum Beispiel Pedro Almodóvar (spanischer Regisseur) und Margaret Atwood (Autorin aus Kanada), dafür, dass dem Thema – auch internationaler Hinsicht – mehr Aufmerksamkeit zuteil wird. Ursula von der Leyen twittert währenddessen ebenfalls zum Thema. Sie positioniert sich klar auf der Seite der LGBTIQ Szene und ruft zu mehr Toleranz und Gleichberechtigung auf. Für ihre klaren Worte wird sie von vielen Schwulen und Lesben – auch in Deutschland – gefeiert. Die Proteste gegen den polnischen Umgang mit den Mitgliedern der LGBTIQ Community reißen nicht ab. Auch hierzulande gehen viele Menschen mittlerweile auf die Straße. Die Entscheidung der polnischen Regierung, mit den finanziellen Subventionen noch Öl ins Feuer zu gießen, dürfte den Konflikt nicht entspannen.
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