Heteronormativität bedeutet, Heterosexuelle als ideale, soziale Norm anzusehen.
Menschen, die die Grundsätze der Heteronormativität vertreten, sehen in Heterosexuellen die einzig vertretbare gesellschaftliche Norm für Paare. Es handelt sich hierbei um ein sehr traditionelles Rollenverständnis, in dessen Zusammenhang nur Männer mit Frauen bzw. Frauen mit Männern eine Beziehung eingehen dürfen.
Einen weiteren Bestandteil von Heteronormativität stellt es dar, dass das angeborene Geschlecht auch gleichzeitig das „richtige“ ist. Dementsprechend stellen sie die Betroffenen auch gegen Eingriffe wie Geschlechtsumwandlungen.
Was sich im ersten Moment „nur“ wie eine veraltete Weltanschauung abhören mag, kann im zweiten Schritt durchaus tief greifende Konsequenzen haben. Viele Menschen, die Heteronormativität vertreten, schrecken beispielsweise nicht davor zurück, Homosexuelle, Transgender und Co. zu diskriminieren. Je nach individuellem Charakter kann besagte Diskriminierung auf besonders aktive, manchmal auch auf passive Weise zum Ausdruck kommen.
Heteronormativität bedeutet auch, sich gegen die Gleichstellung von Schwulen und Lesben bzw. der LGBTQ Community zu stellen. Es entspricht in diesem Falle nicht dem allgemeinen Weltbild, dass „Regenbogen Familien“ Kinder adoptieren oder heiraten dürfen.
Die Folgen von gelebter Heteronormativität können durchaus einschneidend sein. Wer diese Lebenseinstellung als Gay am eigenen Leib erfährt, fühlt sich oft eingeschränkt und als Person nicht akzeptiert. Je nachdem, in welchem Verhältnis die betreffenden Personen zu dem Betroffenen stehen, kann es sein, dass dieser sogar psychologische Hilfe in Anspruch nehmen muss.
Übrigens: Heteronormativität kann auch anerzogen werden. Wenn Kinder von ihren Eltern vorgelebt bekommen, dass eine gewisse Konstellation einfach nicht „normal“ ist, nehmen sie diese Meinung schnell an, ohne sie – zumindest bis zu einem gewissen Alter – zu hinterfragen.