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Mit „Tunte“ werden häufig Schwule bezeichnet. Das Wort ist nicht immer positiv oder selbstironisch gemeint. Leider verbirgt sich in vielen Fällen auch eine Beschimpfung dahinter.

Nicht jeder, der von einer „Tunte“ spricht, verbindet hiermit eine negative Aussage. Aber: leider sehen viele Menschen den Begriff immer noch als Schimpfwort an und benutzen ihn, um besonders weiblich wirkende Männer herabzusetzen.

Ob die jeweiligen Gays sich lediglich weiblich (oder besonders dramatisch) verhalten oder sich auch eher feminin kleiden, ist hier meist unerheblich.

Aber: das Wort Tunte ist auch innerhalb der LGBTQ Szene weit verbreitet und wird auch von Gays untereinander verwendet. Hier dominiert jedoch meist eine gesunde Portion an Selbstironie, wenn beispielsweise „Tuntenpartys“ mit „Tuntenbrause“ ins Leben gerufen werden.

Um letztendlich beurteilen zu können, ob es sich bei der Bezeichnung Tunte um einen negativen Begriff handelt, ist es dementsprechend immer wichtig, den jeweiligen Kontext zu sehen.

Viele Gays wissen um ihrer femininen Züge und lieben es unter anderem, mit ihrem jeweiligen Tunten Image auf liebevolle Weise zu spielen. Auch im Rahmen von Kontaktanzeigen und in Chats fällt der Begriff immer wieder. Wer hier in der Szene heimisch ist, weiß genau, mit welcher Art von Gay er schreibt, wenn er mit einer selbsternannten Tunte chattet.

Und genau hierin liegt sicherlich auch der große Unterschied zwischen liebevoller Bezeichnung und Beschimpfung. Homophobe Menschen nutzen „Tunte“ oft auf besonders allgemeine (und verletzende) Weise. Ihnen ist egal, ob der Beschimpfte besonders feminin auftritt oder nicht. Allein die Tatsache, dass er schwul ist, berechtigt sie ihrer Meinung nach dazu, ihn als „Tunte“ zu beschimpfen. Gays bzw. tolerante Menschen sind hier einen Schritt weiter. Sie wissen um die speziellen Charakterzüge einer Tunte, lieben diese und setzen den Begriff daher – wenn überhaupt – auf vollkommen andere Weise ein.