Ein Flagellat liebt es, andere zu quälen bzw. selbst gequält zu werden. Ursprünglich handelte es sich beim Flagellantismus um eine Form der religiösen Selbstgeißelung
Der moderne Flagellat ist ein Angehöriger der BDSM Szene, der es liebt, gegeißelt zu werden bzw. seinen Partner zu geißeln. Während diese Form des Schmerz-Zufügens im 13. und 14. Jahrhundert in religiöser Hinsicht eine wichtige Rolle spielte, um sich selbst von den Sünden zu befreien, werden entsprechende Techniken heute zum Lustgewinn genutzt.
Flagellaten lieben es, Schmerzen, die beispielsweise durch einen Rohrstock oder durch eine Peitsche hervorgerufen werden, zu spüren. Im Gegensatz zu anderen Arten von BDSM geht es dem Flagellaten nicht immer zwangsläufig um eine Erniedrigung der eigenen Person. Vielmehr steht hier für viele das Spüren – teilweise extremer – Schmerzen im Fokus.
Wie so oft entscheidet der individuelle Geschmack, wie weit der Flagellat jedoch geht.
Auf der Suche nach den entsprechenden Gefühlen werden viele Fans dieses Trends in Sexshops oder in einschlägigen Clubs fündig. Hier befinden sich manchmal sogar spezielle Räume, die mit den verschiedensten Toys ausgestattet wurden. Auch im Internet finden mittlerweile viele Gleichgesinnte zusammen.
Das Besondere: während für den Flagellaten des 13./ 14. Jahrhunderts noch das Selbstgeißeln im Fokus stand, setzen heute die meisten auf einen Partner, der das Geißeln für sie übernimmt. Es gibt jedoch durchaus Flagellaten, die ihrer Leidenschaft allein, zum Beispiel beim Masturbieren, nachgehen, weil sie sich beispielsweise (noch?) schämen, sich vor anderen zu ihrer Liebe zu Schmerzen zu bekennen. Meist handelt es sich hierbei jedoch um Stress, der – bei genauer Betrachtung – unnötig ist. Denn: die Fangemeinde rund um die erotischen Schmerzen wächst kontinuierlich.