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Männer, die zum ersten Mal eine Gay-Bay betreten bzw. sich zum ersten Mal öffentlich in der Szene zeigen, werden von anderen Männern oft als „Frischfleisch“ bezeichnet.

Die Bezeichnung „Frischfleisch“ mag ein wenig abwertend klingen, ist jedoch in der Regel nicht negativ gemeint. So werden Gays, die noch nicht lange zur Szene gehören und beispielsweise zum ersten Mal einen Gay Club betreten, als „Frischfleisch“ bezeichnet. Oft wirken sie auf den ersten Blick ein wenig unsicher und wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen.

Manchmal fällt es daher nicht allzu schwer, eine erste Einschätzung über deren Erfahrungsschatz vorzunehmen.

Selbstverständlich ist es jedoch auch möglich, dass sich das besagte Frischfleisch ab dem ersten Moment besonders wohlfühlt und sich schnell anpasst. Inwieweit jeder in der Rolle des Frischfleischs aufgeht, ist dementsprechend vor allem vom eigenen Charakter abhängig.

Viele Gays lieben es, mit Frischfleisch zu flirten und die „Neu-Gays“ in die Szene einzuführen. Anderen ist es schlicht zu anstrengend, sich mit allzu schüchternen Partygästen auseinanderzusetzen. Hier entscheidet eben – wie so oft – der persönliche Geschmack.

Übrigens: bei „Frischfleisch“ handelt es sich nicht um eine Bezeichnung, die ausschließlich in der Gay Szene gebräuchlich wäre. Auch unter Heterosexuellen wird der Begriff öfter genutzt. Gerade im Zusammenhang mit Männer-Frauen-Beziehungen und mit Hinblick auf die Ansprüche der Emanzipation ist er hier jedoch eher negativ behaftet. Hier schwingt noch etwas deutlicher der Anspruch mit, über einen anderen Menschen bestimmen bzw. diesen sogar benutzen zu können. Eine entsprechende Herabsetzung ist in der Regel in der Gay Szene nicht zu erkennen. Hier geht es bei der Bezeichnung „Frischfleisch“ vielmehr darum, (bisher noch) unerfahrenen einen Blick auf eine neue Welt zu ermöglichen.