Beim Fremd Outing wird ein schwuler Mann oder eine lesbische Frau von anderen Leuten geoutet und hat so nicht die Möglichkeit, selbst diesen wichtigen Schritt zu gehen.
Ein Fremd Outing kann sich nicht nur in gesellschaftlicher, sondern auch in psychologischer Hinsicht zu einem echten Problem entwickeln. Wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, wird ein schwuler Mann (bzw. eine lesbische Frau) von Außenstehenden geoutet.
Je nachdem, inwieweit der oder die Betroffene ihre eigenen sexuellen Vorlieben akzeptiert (oder nicht) kann diese Form des Outings tiefe Spuren hinterlassen. Immerhin stellt das Aufklären des Freundeskreises oft einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum „neuen, homosexuellen Ich“ dar. Viele Menschen, die sich des Fremd Outings schuldig machen, sind sich der Konsequenzen hierüber nicht bewusst.
Auch das Internet und die entsprechenden Möglichkeiten, zeigen immer wieder, dass die Hemmschwellen im Zusammenhang mit Fremd Outing fallen. Es fällt vielen Menschen offensichtlich besonders leicht, entsprechende Infos in den sozialen Netzwerken zu streuen. Viele Gays schämen sich nach einem unfreiwilligen Self Outing dieser Art und trauen sich nicht mehr, ihren Freunden unter die Augen zu treten.
Eine besondere Form des Fremdoutings stellt es jedoch dar, wenn der schwule Mann oder die lesbische Frau einen Menschen aus ihrem Umfeld explizit darum bitten, die Anderen zu informieren, weil sie sich selbst nicht trauen, aus Angst vor einer negativen Reaktion über ihre Gefühle zu sprechen.
Besonders oft kommt diese Technik unter Geschwistern und vor einem Gespräch mit den Eltern zum Einsatz.
Die gute Nachricht: viele Menschen reagieren mittlerweile sehr positiv auf ein Coming Out – in welcher Form auch immer. Dies hat zur Folge, dass oft nicht die Homosexuellen, sondern diejenigen kritisch beäugt werden, die versucht haben, sich mit Hilfe eines Fremd Outings zu profilieren.