Wer unter „Homo Verdacht“ steht, wird verdächtigt, schwul zu sein. Bei dem Begriff handelt es sich um eine Form der Diskriminierung.
Die Bezeichnung „Homo-Verdacht“ stellt eine Form von Diskriminierung dar. Denn: selbstverständlich ist es absolut legitim, von einem Menschen anzunehmen, dass dieser eventuell schwul (oder lesbisch) sein könnte. Wer in diesem Zusammenhang jedoch von einem Homo Verdacht spricht, verbindet die Homosexualität mit etwas Negativem.
Immerhin wird das Wort „Verdacht“ in der Regel ausschließlich im Zusammenhang mit Verbrechen verwendet. Dass Homosexualität jedoch kein Verbrechen ist, sollte eigentlich allen Menschen im 21. Jahrhundert bewusst sein. Leider gibt es jedoch immer noch viele, die hier nicht zur Akzeptanz, sondern vielmehr zu einer Homo Heilung raten.
Jeder Gay (und selbstverständlich auch jeder Hetero) hat die Möglichkeit, sowohl offen als auch abwehrend auf einen Homo Verdacht zu reagieren. Manche machen sich einen Spaß daraus, bewusst Gerüchte zu streuen, andere nutzen einen bestehenden Verdacht für ihr Coming Out.
Aber: egal, ob schwul oder nicht – jeder sollte sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass es KEINE Schande bzw. kein Verbrechen darstellt, schwul zu sein. Kann der „Verdacht“, der de facto nicht als solcher bezeichnet werden kann, bestätigt werden? In Ordnung. Handelt es sich um eine Fehleinschätzung? Auch gut.
In einer modernen, toleranten Zeit ist es wichtig, sich über die Macht der Worte und Bezeichnungen bewusst zu werden. Daher wäre es sicherlich richtig, die Zusammensetzung aus „Homo“ und „Verdacht“ aufzulösen und so für ein klares Statement zu sorgen. Homosexualität ist NICHT kriminell! Die Zeiten, in denen Homosexuell per Gesetz für ihre Liebe zum gleichen Geschlecht bestraft wurden, sind (Gott sei Dank) vorbei.