Eine Klemmschwester ist ein schwuler Mann, der nicht zu seinen Neigungen steht.
Bei „Klemmschwester“ handelt es sich um eine etwas abwertende Bezeichnung für einen schwulen Mann, der nicht zu seiner Homosexualität steht und behauptet, hetero zu sein. Viele Gays empfinden ein solches Verhalten als extrem lächerlich und nutzen den Begriff der Klemmschwester, um auszudrücken, dass hier offensichtlich der Schwanz zwischen die Beine geklemmt bzw. „eingezogen“ wird.
Die Gründe dafür, dass sich ein Mann zu einer Klemmschwester entwickelt, können vielseitig sein. Viele Gays haben Angst vor einem Coming Out, andere fürchten Konsequenzen im Zusammenhang mit einer (möglicherweise) angestrebten Karriere oder den Bruch mit den Eltern.
In einer Zeit, in der die LGBTQ Community immer größer wird und immer stärker für ihre Rechte kämpft, erscheint es vielen schwulen Männern als nicht vertretbar, sich – trotz entsprechender Neigungen – bewusst aus der Gemeinschaft auszugrenzen und diese in gewisser Weise zu schwächen.
Vor allem der Teil „Schwester“ zeigt jedoch auch, dass es sich bei dem Betroffenen „irgendwie“ immer noch um einen Teil der Community handelt. Möglicherweise gelingt es so, die „Klemmschwester“ von der Macht des Zusammenhalts zu überzeugen?
Fest steht: „Klemmschwester“ ist sicherlich kein klassisches Schimpfwort und kann nicht immer ausschließlich negativ gedeutet werden. Manchmal handelt es sich bei dieser Bezeichnung auch lediglich um den Versuch, einen anderen mit ein wenig Stichelei davon zu überzeugen, dass es definitiv heutzutage keine „Schande“ ist, schwul zu sein.
Wer sich vor Augen führt, dass es sehr viele schwule Männer gibt, die sich nicht trauen, sich öffentlich zum Gay-Sein zu bekennen, weiß, dass die Anzahl an Klemmschwestern – nicht nur in Deutschland – sehr groß sein muss.