Unter Self Outing versteht man die Art von Outing, die vom schwulen Mann (oder der lesbischen Frau) selbst ausgeht.
Beim Self Outing entschließt sich ein schwuler Mann (oder eine lesbische Frau) dazu, sein (ihr) Umfeld über seine (ihre) sexuellen Neigungen aufzuklären. Für die meisten Gays handelt es sich hierbei um einen wichtigen Schritt, der befreiend sein, aber auch das eigene Leben auf den Kopf stellen kann.
Ein Self Outing sollte dementsprechend im Idealfall immer ein wenig vorbereitet werden. Viele Betroffene vertrauen sich zunächst ihrer Familie und ihren Freunden an. Das Verständnis, das ihnen hier in der Regel oft entgegengebracht wird, ist meist größer als erwartet. In vielen Fällen stellt sich im Nachhinein heraus, dass entsprechende Ängste umsonst waren.
Wer sich auf der Suche nach Unterstützung bei seinem Self Outing befindet, wird zudem auch oft bei entsprechenden Beratungsstellen fündig.
Ein Fremd Outing, das Gegenteil des Self Outings, kann oft traumatisierend wirken. Denn: hier hat der Betroffene nicht die Chance, sich seinen Lieben selbst anzuvertrauen. Die Entscheidung, ob er sich beispielsweise jetzt oder später outen möchte, wird ihm abgenommen. Hierbei handelt es sich um einen klassischen Vertrauensmissbrauch, der die kommenden Jahre nachhaltig prägen kann.
Ein Self Outing zu realisieren bedeutet jedoch nicht nur, sein Umfeld aufzuklären, sondern auch, in besonderer Weise zu sich und seinen Neigungen zu stehen. Die Betroffenen sollten ihrem Umfeld, trotz aller Angst und Vorfreude auf das „neue Leben“, jedoch unbedingt ausreichend Zeit geben, sich mit der neuen Situation anzufreunden. Viele Freunde dürften tatsächlich ein wenig (oft positiv) überrascht reagieren. Wirklich negative Reaktionen sind jedoch eher selten.